Viersen Kinder lernen nachhaltiges Kochen

Viersen · Die Albert-Schweizer-Unesco-Projektschule bringt in Zusammenarbeit mit der NEW Grundschülern nachhaltiges und gesundes Kochen bei. 13 Schüler durften nun gemeinsam kochen und das Ergebnis anschließend verspeisen.

Es wird geschnibbelt, püriert, verrührt und verteilt. Doch die 13 Schüler lernen auch etwas über den Einkauf und die Lagerung von Produkten, wie man sparsam spült und was energieeffizientes Kochen bedeutet.

Es wird geschnibbelt, püriert, verrührt und verteilt. Doch die 13 Schüler lernen auch etwas über den Einkauf und die Lagerung von Produkten, wie man sparsam spült und was energieeffizientes Kochen bedeutet.

Foto: Franz-Heinrich Busch

In der Küche herrscht rege Betriebsamkeit. Es wird geschnibbelt, püriert, verrührt und verteilt. 13 Viertklässler der Viersener Albert-Schweizer-Schule beschäftigen sich an diesem Vormittag mit nachhaltigem Essen. Den Start bildet die Theorie, wo es um Ernährungsbildung und die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) geht. Aber bei bloßer Theorie soll es an diesem Vormittag nicht bleiben.

"Jetzt kochen die Kinder in kleinen Gruppen. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird dabei immer wieder aufgegriffen", erklärt Carolin Zeidler von der Niederrhein Energie und Wasser (NEW), die den Nachhaltigkeits-Kochkursus für Grundschulkinder in Kooperation mit der Unesco-Projektschule veranstaltet. Nicht nur, dass die Viertklässler in Eigenregie Obst, Gemüse und Fleisch schneiden. Sie lernen auch etwas über den Einkauf und die Lagerung von Produkten, wie man sparsam spült und was energieeffizientes Kochen bedeutet.

Zahra Prison (10) und Zilan Sala (10) sind für die Chinesische Tomatensuppe zuständig. Gemeinsam haben sie bereits Zwiebeln und Fleisch geschnitten und mit Öl und Sojasauce vermischt. Auch zu Hause würden sie schon mal gemeinsam mit den Eltern am Herd stehen. "Nudeln kann ich schon machen", sagt Zahra und Zilan pflichtet bei: "Ich helfe öfter beim Kochen."

Neben Carolin Zeidler und Anna Piatek von der NEW hilft auch die Lehrerin der Grundschüler beim Kochen der vielen kleinen Gerichte. "Manche Kinder kommen ohne Frühstück in die Schule oder essen nicht zu Mittag. Das ist nicht gut. Wir zeigen ihnen hier auch, dass Gesundes sehr lecker sein kann", sagt Hildegard Monreal. Sie war bereits mit einer anderen Klasse bei dem Kochkursus und war überrascht von der Resonanz. "Einen Tag später kamen schon die ersten Kinder zu mir und erzählten, dass sie einige der Rezepte nachgekocht hätten."

Wie lecker und gesund Essen sein kann, merken auch die Freunde Philipp Nietzballa (10) und Alex Demtschenko (10). Sie haben für einen Erdbeer-Power-Drink frische Erdbeeren püriert und verteilen den vitaminreichen Saft nun auf die Gläser. "Ich habe so etwas heute zum ersten Mal gemacht", sagt Alex. Ein wenig weiter schnibbeln drei Schülerinnen eifrig Tomaten, Möhren und Paprika klein. "Das Highlight unseres Essens ist eine bunte Knabberplatte voller Gemüse. Dazu gibt es einen Frühlingsquarkdip", sagt Zeidler. Aus ihrer Erfahrung heraus wissen zwar viele Kinder etwas über gesundes Essen. "Aber wir wollen die Ernährungsbildung noch weiter voranbringen. Heute wird außerdem auch die Praxis gelernt."

Ein paar Meter weiter verteilen einige Schülerinnen Tomatenwürfel, Speck und Gewürze auf vorgeheizten Toastscheiben. Unterstützt werden sie von Luigi Sesto Parrilla, der nicht nur Vater einer Schülerin ist, sondern auch gelernter Koch. "Eigentlich kommt da Knoblauch rein, aber wir haben das Rezept heute etwas abgewandelt", sagt Parrilla und freut sich, dass er seiner Tochter Konstanza und ihren Klassenkameraden etwas über leckeres und gesundes Essen beibringen kann.

Auf das Kochen und Backen folgt zur Mittagszeit das Tischdecken und das gemeinsame Essen. Denn was wäre ein Kochkursus ohne leckere Belohnung für die Arbeit.

(RP/rl)
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