Brüggen Kinder erleben den Traum vom Fliegen

Brüggen/Schwalmtal · Am Modellflugplatz Happelter Höhe können Kinder und Jugendlioche in den Sommerferien abheben.

 Die Modellflieger von der Happelter Höhe lassen in den Ferien den Nachwuchs abheben: Dort können Kinder und Jugendliche den Modellflug entdecken.

Die Modellflieger von der Happelter Höhe lassen in den Ferien den Nachwuchs abheben: Dort können Kinder und Jugendliche den Modellflug entdecken.

Foto: Birgit Sroka

Der Luftsportverein Brüggen-Schwalmtal bietet Kindern und Jugendlichen ab zehn Jahre die Möglichkeit, vom Vereinsgelände in der Happelter Heide mit ferngesteuerten Modellfliegern durch die Lüfte zu sausen.

Bereits in der ersten Ferienhälfte wurde das Angebot nach Veranstalter-Angaben gut angenommen. Jeden Mittwoch von 14.30 bis 18 Uhr trafen sich Väter oder Großväter mit dem Nachwuchs sowie dem ehrenamtlichen Betreuer des Luftsportvereins am Gelände. „Zuschauen geht immer. Wer selbst fliegen möchte, muss sich vorher anmelden, damit wir auch die richtigen Flieger da haben“, erklärt Vorsitzender Dieter Stapper.

So gibt es etwa eine Lehrer-Schüler-Anlage, bei der zwei Sender miteinander verbunden sind. „Wenn es brenzlig wird, schalte ich um und übernehme den Flieger“, erläutert Heinz Barden.

Mit Jörg Brüßermann, Lehrer an der Gesamtschule Viersen und Vereinsmitglied, bietet Barden an der Gesamtschule einmal wöchentlich eine Arbeitsgemeinschaft an. „Wir fangen mit Wurfgleitern und kleinen Segelfliegern an. Die, die durchhalten, kommen nach etwa einem Jahr in den Genuss, einen richtigen Motorflieger auf eigene Kosten unter Anleitung bauen zu können. Aber das ist mit Arbeit verbunden“, sagt Heinz Barden schmunzelnd. Die Kosten für einen Simprop SE10-Flieger liegen bei rund 300 Euro.

Beim Ferienfliegen waren bisher mal vier, manchmal sechs Kinder am Platz. „Aus motorischen Gründen bieten wir das Fliegen ab zehn Jahren an. Die Kinder müssen auch die Ausdauer haben, die Zeit mit dem Sender auf dem Platz zu stehen und den Flieger konzentriert zu beobachten“, so Barden.

Mit ihrem Opa Erwin Hilscher sind Tom (10), Jan (7) und Matz (4) am Flugplatz. Die beiden älteren durften bereits selbst den Sender halten. „Das Steuern hat Superspaß gemacht. Wenn man das noch nie gemacht hat, ist das schon schwierig. Und ich hätte eine Sonnenbrille mitbringen sollen“, erzählt Tom. Auch Jan meint: „Das war cool!“ Erwin Hilscher radelt auch gern zu öffentlichen Veranstaltungen am Flugplatz: „Ich beobachte gerne die Leute, die starten und landen.“

Nico (10) und der drei Jahre ältere Lion warten gerade darauf, dass die Motorprobleme eines Fliegers behoben werden. „Der geht immer aus“, bedauert Nico. Heinz Barden kennt sich aus. Er dreht ein Schräubchen am Propeller, testet, und kurz darauf läuft der Motor wieder.

Lion war bereits im vergangenen Jahr bei der Ferienflug-Aktion und freut sich schon darauf, den Flieger wieder starten zu lassen. „Landen ist heute Käse bei dem Wind“, gibt Barden zu bedenken. Dennoch klappt es mit Hilfe der Hobby-Flieger meist, ohne dass ein Propeller abbricht. Die 20 Jahre alten Balsa-Holzflieger werden bei starkem Wind aus dem Schuppen geholt, da sie schwerer sind als die modernen, ultraleichten Modelle. Lion möchte auf jeden Fall weiter machen und mehr lernen. Er hält konzentriert die Fernsteuerung in beiden Händen. „Etwas mehr rechts“, hilft Barden. Er freut sich, wenn er jemanden alleine fliegen lassen kann. „Es macht Spaß, nicht nur in der virtuellen Welt unterwegs zu sein, sondern einen echten Flieger zu steuern“, sagt Lion. Das habe ihn verändert: „Ich bin nicht von einer Konsole abhängig und kann etwas selbst machen.“

„Wer sich wirklich für das Modellfliegen interessiert und selbst mal fliegen möchte, kann mit Begleitung jederzeit nach Absprache mit uns zum Platz kommen“, sagt Heinz Barden. Zuschauen gehe immer.

Wenn die Jugendlichen in den Verein eintreten, sind sie auch versichert. Sobald das Können da sei, dürften sie dann auch selbst fliegen. „Wir müssen guten Gewissens sagen können, dass sie allein klarkommen“, betont Heinz Barden.

 Was tun, wenn der Propeller streikt? Heinz Barden hilft Nico (10) und Lion (13) dabei, den Flieger wieder startklar zu machen.

Was tun, wenn der Propeller streikt? Heinz Barden hilft Nico (10) und Lion (13) dabei, den Flieger wieder startklar zu machen.

Foto: Birgit Sroka

Der Modellflieger freut sich, wenn sich der Nachwuchs für das naturverbundene und doch moderne Hobby interessiert. Das Problem ist seiner Meinung nach, dass die Ganztagsschulen die Jugendlichen komplett vereinnahmen würden und den Schülern nach den Hausaufgaben wenig Zeit für Hobbys bleibe, wenn sie erst um 17 Uhr zu Hause seien.

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