1967 Kempers nervöses Bundesliga-Debüt

1967 · Manfred Kempers war bei seinem ersten Bundesliga-Spiel 19. Mit Borussia Mönchengladbach reiste er zum 1. FC Nürnberg. "Zuvor habe ich nicht gut geschlafen", erinnert er sich. "Ich war total nervös."

Donnerstags hatte er von Trainer Hennes Weisweiler erfahren, dass er von Beginn an spielen würde. Freitags fuhr die Mannschaft ins Frankenland, samstags war das Spiel. "Wir jungen Spieler haben die Koffer der älteren getragen", sagt Kempers. Unter anderen für Günter Netzer ("ein Ausnahmetalent"), Berti Vogts ("richtig ehrgeizig") und Jupp Heynckes. "Gegen ihn habe ich oft im Training gespielt", erinnert sich der ehemalige Außenverteidiger.

"Ein cleverer und ausgebuffter Stürmer." Seit dem zehnten Lebensjahr spielte Kempers für Borussia, bekam kurz vor seinem ersten Spiel 1967 einen Vertrag mit 1200 Mark Grundgehalt von Co-Trainer Erich Ribbeck und Manager Helmut Grashoff sowie von Weisweiler Sonder-Training aufgebrummt. "Ich hatte einen schwachen linken Fuß, darum sollte ich abwechselnd mit links und rechts gegen eine Wand schießen." In Nürnberg sollte Kempers Nationalspieler Georg Volkert in den Griff kriegen. Volkert schoss kein Tor. Doch Borussia unterlag 0:1. Nach der Saison stand für die Gladbacher eine vierwöchige Südamerika-Reise an. Kempers genoss die Freundschaftsspiele und den Urlaub in Ecuador und Chile, Venezuela und Brasilien. "Ein Traum."

Im kommenden Jahr sollte seine Karriere enden. Er machte noch neun Bundesliga- und zwei Pokal-Spiele, hatte nach 18 Monaten bei der Bundeswehr keine Zukunft in Gladbach. Er wechselte zum Rheydter SV, dann für 25 Jahre zum 1. FC Viersen.

(RP)
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