Kreis Viersen Keine Angst vor Krawallen

Kreis Viersen · Die Einsatzkräfte im Kreis sind für das heutige EM-Spiel zwischen Deutschland und den Niederlanden gerüstet. Mit Ausschreitungen rechnen sie nicht. Die Venloer Innenstadt ist in einen orangenen Farbrausch getaucht.

 Um 20.45 Uhr trifft die deutsche Nationalmannschaft in der Ukraine auf die Elf von Bondscoach Bert van Marwijk. Trotz der hohen Emotionalisierung geht die Polizei von friedlichen Fußballfesten im Kreis Viersen aus.

Um 20.45 Uhr trifft die deutsche Nationalmannschaft in der Ukraine auf die Elf von Bondscoach Bert van Marwijk. Trotz der hohen Emotionalisierung geht die Polizei von friedlichen Fußballfesten im Kreis Viersen aus.

Deutschland gegen die Niederlande – das ist der Fußball-Klassiker schlechthin. Auch bei der heutigen Vorrundenbegegnung ist es deshalb programmiert, dass die Rivalität zwischen beiden Nationalmannschaften für prickelnde Spannung sorgen wird. Zumal die Elf von Bert van Marwijk gezwungen ist, die Partie zu gewinnen, um weiterhin im Turnier zu bleiben.

Die holländischen Fußball-Fans dies- und jenseits der Grenze blicken dem Spiel mit großer Anspannung entgegen. Trotz der hohen Emotionalisierung geht die Polizei im Kreis Viersen von einem friedlichen Fußballfest aus.

"Wir rechnen nicht mit Krawallen oder Straftaten und glauben, dass die deutschen und niederländischen Anhänger gemeinsam friedlich feiern", erklärt Polizeisprecherin Antje Heymanns. Auch für das Public Viewing in der Grefrather Eissporthalle seien die Beamten bestens gerüstet. "Die Halle zählt zu den polizeilichen Einsatzschwerpunkt im Kreis Viersen. Wir werden die Lage dort vor, während und nach dem Spiel gut beobachten", betont Heymanns.

Optimistisch ist die Viersener Kriminalhauptkommissarin vor allem deshalb, weil es in den vergangenen Jahren nie zu gravierenden Störungen gekommen sei. Zwar habe es in Lobberich auf dem Doerkesplatz, in Grefrath beim Public Viewing und in Willich am Kreisverkehr größere Fantreffen gegeben. Bis auf wenige Einzelfälle seien diese jedoch friedlich verlaufen. "Davon gehen wir auch heute Abend aus", sagt Heymanns.

Da Glaube und Hoffnung alleine aber noch kein Garant für Sicherheit sind, hat die Kreispolizeibehörde alle nötigen Vorbereitungen getroffen, um für friedliche Jubelfeiern und Autokorsos im tolerierbaren Rahmen sorgen zu können. An allen Wachstandorten sind die Dienststärken erhöht. Auch der Verkehrssicherheit werden die Einsatzkräfte ein besonderes Augenmerk widmen.

Denn: "Egal, wer gewinnt: Autokorsos wird es mit Sicherheit geben", ist sich Helmut Anderski, Leiter der Wache in Kaldenkirchen, sicher. Sollten sich deutsche Fans dennoch dazu entschließen, ihre Feierlichkeiten über die Grenze auszuweiten, würde man unverzüglich Kontakt zu den holländischen Kollegen aufnehmen. Schließlich sei der Umgang mit Beamten aus dem Nachbarland für eine Grenzbehörde Routine, beschreibt Helmut Anderski die Situation.

In der Venloer Innenstadt rund um Kwartelenmarkt und Jodenstraat wimmelt es seit einigen Tagen von orangefarbenen Wimpelketten. Die holländischen Fußball-Fans sind von einem Sieg ihrer Mannschaft überzeugt. "Nach der mittelmäßigen Leistung gegen Dänemark kann sich die Mannschaft nur steigern. Die Spieler werden alles geben, um zu gewinnen", ist sich die 32-jährige Maren Sneijder sicher. Auch Peter van de Borg hofft, dass in den Auslagen der Geschäfte auch morgen noch Fanartikel in Orange dominieren. "Das wird ein schweres Spiel. Trotzdem ist alles möglich." An Ausschreitungen glaubt auch der Venloer nicht. Van de Borg: "Dafür ist das Verhältnis zwischen Deutschen und Holländern viel zu gut."

Verständnis zeigen

Sollte nach dem Schlusspfiff dennoch randaliert werden, geht die Polizei nach eigenen Angaben konsequent vor. Einen besonderen Appell richten die Beamten an die weniger Fußballbegeisterten. Heymanns: "Wahrscheinlich wird es heute lauter als gewöhnlich zugehen. Dafür sollte man Verständnis haben." FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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