Viersen "Kamps Pitter" und der Blick auf die Zeit

Viersen · Das Schiefbahner Heimatmuseum bietet eine Zeitreise durch die Jahrtausende

 Auch ein alter Traktor gehört zum Fundus des Museums.

Auch ein alter Traktor gehört zum Fundus des Museums.

Foto: Kaiser

Bei den Heimat- und Geschichtsfreunden Willich wird nicht nur Platt jekallt, Kappes geschabt oder Sauerkraut gestampft. Der Verein will nachfolgenden Generationen zeigen, wie ihre Ur-Großeltern und Großeltern gelebt, gearbeitet oder ihre Freizeit verbracht haben. Was wird geboten? Es gibt schon seit langem ein Museum ("Kamps Pitter") und ein Archiv. Christoph Macke, Mara Ring, Helga Mücke und Anne Lichtenberg bieten Führungen an, es gibt Bildungsverträge mit dem Stadtarchiv und aus Schülern werden "Kulturstrolche", die sich für die Ortsgeschichte interessieren. Sie möchten unter anderem wissen, wie früher Holzschuhmacher, Weber oder Landwirte gearbeitet haben.

Wenn man das Museum betritt, das nach einem früheren Schreiner und Hausmeister des St.-Bernhard-Gymnasiums benannt wurde, begibt man sich auf eine Zeitreise durch die Jahrtausende. Sogar Backenzähne, Schenkel- und Gelenkknochen, die auf einen früheren Mammut-Friedhof im Schiefbahner Bruch hinweisen, sind ausgestellt. Neben dem Modell einer "Festung Schiefbahn" um 1800 oder dem Hubertus-Schlüssel, der früher zum Brandmarken tollwütiger Tiere benutzt worden war. Man entdeckt dort Materialien, die einst Schneider, Hutmacher, Hausweber oder Maler benutzt haben.

Schlaf- und Essräume von anno dazumal sind ebenso zu sehen wie ein Filmvorführgerät, das 1938 im Schiefbahner Kino "Capitol" stand. Einen speziellen Trunk gibt es auch: den auf Rhabarber- und Wodka-Basis hergestellten Schnaps "Tömmelöt-Bröh". Tömmelöt heißt Purzelbaum. Wann ist geöffnet? Das Heimatmuseum, Albert-Oetker-Straße in Willich-Schiefbahn, ist an jedem zweiten Samstag im Monat von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen nach Vereinbarung, % 02154 9540180.

(schö)
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