Kultur in Schwalmtal Junge Sänger zeigen ihr Können

Schwalmtal · Musikliebhaber können am Freitag, 29. Juli, noch eine Singstunde und am Samstag, 30. Juli, das Abschlusskonzert in Schwalmtal-Waldniel besuchen.

 Nach zwei Jahren Pause lud Professor Thomas Heyer zum Kursus für Gesang ins Rathaus Waldniel. Dort zeigen junge Teilnehmer  staunenswerte Leistungen. 
  Foto: N. Prümen

Nach zwei Jahren Pause lud Professor Thomas Heyer zum Kursus für Gesang ins Rathaus Waldniel. Dort zeigen junge Teilnehmer  staunenswerte Leistungen. Foto: N. Prümen

Foto: Norbert Prümen

„Die Corona-Pandemie hat uns Kunstschaffende besonders getroffen, denn viele Städte haben  ihr Kulturleben nicht wieder aufleben lassen. Hier in Schwalmtal ist das Gott sei Dank anders – wir wurden nach zweijähriger Abstinenz mit offenen Armen aufgenommen und das Echo in der Bevölkerung ist überwältigend“, sagt Thomas Heyer. Der Professor der Frankfurter Musikschule hatte erneut zur Singstunde eingeladen, die mit seinem Meisterkursus verbunden ist. Im Waldnieler Rathaus konnte er zahlreiche Freunde der Vokalmusik begrüßen.

Jetzt wurden die Vorträge nicht durch Korrekturen von Heyer unterbrochen, sondern die Kursusmitglieder zeigten, was sie in den ersten beiden Tagen  erarbeitet hatten. Erneut begleitete sie der laut Heyer „beste Pianist und Begleiter“  Klaus Bernhard Roth, der den Sängerinnen und Sängern eine optimale Stütze war. Durchweg sehr souverän, dabei locker und gelöst in legerer Freizeitkleidung, zeigten die Vokalisten, von denen nur wenige in Heyers Frankfurter Klasse studieren, teils staunenswerte Leistungen.

Beispielsweise sang ein junger Bariton mit ausladender Tiefe zupackend die Arie des Scarpia (Tosca). Ein weiterer Bariton, der nach dem Bachelor-Examen nun sein Masterstudium in Frankfurt beginnt, wagte sich erfolgreich an die anspruchsvolle Arie des Malatesta (Don Pasquale), die ob ihrer Tücken häufig als Vorsingarie herhalten muss.

Ein selten gehörtes Lied des nur als Operettenkomponist bekannten Franz Lehár interpretierte eine Sopranistin, die mit reichen dynamischen Schattierungen gefiel, und eine ihrer Stimmkolleginnen überzeugte rückhaltlos mit bravourösen, silbrig glänzenden Höhenflügen (Arie der Manon – Massenet). Das Mezzofach war mit einer Sängerin vertreten, die raumfüllend, ganz ausgeglichen und mit innerer Anteilnahme das traurige Schicksal der Santuzza (Cavalleria rusticana) besang. Den vokalen Gipfelpunkt – gefeiert wie alle seine Kolleginnen und Kollegen – erreichte  ein junger, in England studierender polnischer Tenor, der als Alfredo (La Traviata) restlos begeisterte.

Info Am Freitag, 29. Juli, sind um 17 Uhr Zuhörer zur Singstunde im Rathaus Waldniel willkommen. Am Samstag, folgt dort um 19 Uhr das kostenfreie Abschlusskonzert aller Kursusteilnehmer.

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