Jugendhilfsausschuss Kita-Neubau soll bis August 2021 stehen

Grenzland · Im Jugendhilfeausschuss des Kreises Viersen wurde die Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung auf den aktuellen Stand gebracht. Neben Bauvorhaben und Elternbeiträgen wurden Unklarheiten der Kibiz-Reform besprochen.

 Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Viersen prüfte die Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung der Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal.

Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Viersen prüfte die Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung der Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal.

Foto: dpa/Christian Charisius

Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Viersen hat in seiner jüngsten Sitzung den Sachstand der Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung in Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal geprüft. Der Bedarfsplan für 2019 wurde Ende Februar vom Kreisjugendamt vorgestellt und anschließend beschlossen. Als Schwierigkeit wurden zum einen die Finanzlage des Kreisjugendamtes und zum anderen die angespannte Platzsituation in den betroffenen Gemeinden genannt. Jetzt gab Sarah Werth vom Kreisjugendamt den aktuellen Sachstand der Bedarfsplanung für das Kita-Jahr 2020/21 bekannt.

Dabei vermeldete sie, dass jeweils bis zum 1. August 2021 ein Neubau einer dreigruppigen Kita in der Gemeinde Niederkrüchten und ein Neubau für eine viergruppige Kita in der Gemeinde Schwalmtal fertig gestellt werden soll. Gleiches gilt für die Renovierungsarbeiten der Kita Mevissenfeld in Brüggen.

Sofern es benötigt wird, kann übergangsweise eine Erweiterung zu der DRK-Kita an der Gartenstraße veranlasst werden. Die Übergangslösung für Schwalmtal befinde sich derzeit in der Abstimmung, sagte Werth. In Niederkrüchten ist ein Ausbau der Kita St. Bartholomäus auf drei Gruppen zum Frühjahr 2021 möglich. „Wir müssen von steigenden Bedarfen der Kinder unter drei Jahren ausgehen. Denn je mehr Angebote es gibt, desto größer ist auch die Nachfrage“, erklärte Werth. In der Tagespflege gebe es noch keine verlässlichen Berechnungen für 20/21, da die Zahlen der Tagespflegepersonen schwanken würden und die Fremdbelegung nur schwer zu kalkulieren sei, fuhr Werth fort.

Der aktuelle Umsetzungsstand bei Großtagespflegestellen der Gemeinden Brüggen und Schwalmtal ist gespalten. „In Schwalmtal wurde bereits eine geeignete Immobilie gefunden, und der Mietvertrag ist unterzeichnet“, verkündet Werth. Die Arbeitsverträge mit dem zukünftigen Personal würden unterzeichnet. Da die Immobilie so gut erhalten sei, halten sich die Renovierungsarbeiten in geringem Umfang. Der Beginn der Arbeiten ist auf die letzte Augustwoche angesetzt.

„Der Bedarf einer Großtagespflege in Brüggen ist derzeit nicht da“, sagt Werth. Aktuell werde hier noch nach einer geeigneten Immobilie gesucht. Auch ein intensiver Austausch zwischen dem DRK und dem Kreisjugendamt zur Klärung von organisatorischen Rahmenbedingungen wie Öffnungszeiten findet statt. „Die Feinheiten müssen noch abgestimmt werden“, sagte Werth.

Eine erfreuliche Nachricht war die Absenkung der Elternbeiträge. Der Kreistag hat die Änderung der Kindertagesstätten- und Tagespflegeelternbeiträge im Jugendamtsbereich Kreis Viersen auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion hin beschlossen. Bei Kindertageseinrichtungen wird künftig erst ein Elternbeitrag erhoben, wenn das jährliche Einkommen über 39.000 Euro steigt. In der Kindertagespflege liegt die Einkommensgrenze bei 35.000 Euro. „Dieser Unterschied kommt daher, dass in den Satzungen einfach unterschiedliche Einkommensstufen vorhanden waren“, sagte Werth.

Des Weiteren war ein großes Thema der Sitzung der Referentenentwurf der Kinderbildungsgesetzes-Reform (Kibiz). „Wir befinden uns noch im Sichtungsprozess. Es bleibt spannend zu sehen, wie viel von den Planungen tatsächlich in die Gesetzesform gegossen wird und wie viel zwischenzeitlich wieder rausfliegt“, sagte Werth. Ausschussmitglieder plädierten daher für eine Sondersitzung Ende des Jahres, um sich intesiver mit dem Kibiz zu beschäftigen und die Auswirkungen auf das Jugendamt zu reflektieren.

Kreisdirektor Schabrich bestätigte: „Wir müssen uns intensiv mit dem Kibiz beschäftigen und auch zu Formaten finden, wie es zum Austausch kommt.“ Dennoch gelte: Das Wohl der Kinder sei völlig unabhängig von der Gesetzeslage, so Schabrich. „Wir sind auf allen Ebenen im intensiven Austausch mit den Kommunen. Der Verantwortung, die wir als Jugendamt haben, sind wir uns sehr bewusst“, schloss der Kreis­direktor die Gespräche ab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort