Schwalmtal Jugendparlament kommt

Schwalmtal · In seiner 18. Sitzung hat der Jugend- und Sozialausschuss der Gemeinde Schwalmtal für die Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlaments gestimmt. Auch kommunalpolitische Praktika sollen bald angeboten werden.

Das Jugendparlament in Schwalmtal ist beschlossene Sache. Einstimmig votierten die Politiker der Gemeinde im Jugend- und Sozialausschuss für die Einrichtung eines solchen Forums, für das die CDU-Fraktion um Lothar Höckendorf in den vergangenen Wochen geworben hatte. Höckendorf hatte alle weiterführenden Schulen besucht und die Schüler gebeten, in ihren Klassen zu fragen, ob ein Kinder- und Jugendparlament gewünscht sei. Eindeutige Antwort der Jugendlichen: Ja.

Kein Konzept überstülpen

„Wir beschließen so viele Dinge, die Jugendliche angehen, ohne sie direkt zu fragen“, erklärte Höckendorf dem Ausschuss seine Idee. „Wir brauchen so ein Forum.“ Die CDU habe lediglich den Anstoß geben wollen, das Gremium solle aber kein CDU-Projekt sein. Eine Parteizugehörigkeit der Jugendlichen schloss Höckendorf aus. Die anderen Fraktionen stimmten zu, sie tragen die Idee mit.

Im Vorfeld hatten die Grünen der CDU vorgeworfen, für ein Jugendparlament zu werben, ohne ein Konzept dafür aufbieten zu können. Dagegen verwahrte sich Höckendorf: Die Jugendlichen sollten an der Entwicklung beteiligt werden, ein Konzept nicht durch Verwaltung oder Politiker übergestülpt werden. Nach einigen Diskussionen einigte sich der Ausschuss schließlich darauf, Fachleute aus Städten zu befragen, in denen Jugendparlamente bereits erfolgreich installiert wurden – eine Herangehensweise, die auch die Gemeinde Brüggen anstrebt, die nun ebenfalls ein Kinder- und Jugendparlament auf die Beine stellen will. In Schwalmtal soll nun ein örtlicher Arbeitskreis aus Fachleuten und Jugendlichen gegründet werden, der ein Konzept entwickeln soll.

Dem Antrag der Grünen, nach dem Beispiel Viersens auch in Schwalmtal kommunalpolitische Praktika anzubieten, stimmten die Politiker aller Fraktionen ebenfalls zu. Für die Kosten eines solchen Planspiels wollen die Fraktionen aufkommen. Das Praktikum soll unabhängig von der Einrichtung eines Jugendparlaments entwickelt werden und Jugendlichen nicht nur Einblicke in kommunalpolitische Zusammenhänge geben, sondern die jungen Teilnehmer auch in politischer Argumentation schulen. Im Ausschuss wurde deutlich, dass beide Angebote – Jugendparlament und Praktikum – nicht vermengt werden sollen: Während bei dem Planspiel im Rahmen eines Praktikums fiktive politische Entscheidungen getroffen werden, sollen die Mitglieder des noch zu gründenden Jugendparlaments konkret an der Gemeindepolitik in Schwalmtal beteiligt werden. Dafür hatte Höckendorf schon Vorschläge: „Die Mitglieder des Jugendparlaments könnten – ohne ein Stimmrecht – Ausschüsse besuchen, aber auch einen eigenen kleinen Bibliotheksetat verwalten.“ Welche Aufgaben das Jugendparlament übernehmen soll, wird der Arbeitskreis klären. Und da haben die Jugendlichen ein Wörtchen mitzureden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort