Das Sessionsmotto war den Einheimischen im Brachter Dohlendorf zu ihrem kleinen, feinen Karnevalszug auf den Leib geschnitten: "Alle Brauter werden Jecke — wenn die Wasserratten trecke." Die Brauter und die auswärtigen Gäste waren knatsch-verrückt. Sie sangen und schunkelten am Straßenrand und im Ort. Das Wetter spielte mit. Der blaue Himmel und sogar die Sonne kamen durch.

Bürgermeister Gerhard Gottwald moderierte den Zug auf seine närrische Art: "frei nach Schnauze ..." Das 43. Kinderprinzenpaar, Patrick I. und Katharina II., genoss den Zug mit Tausenden von Jecken. Oftmals ging ein Raunen der Bewunderung durch die Menge. Das Paar fuhr im neuen Prunkwagen, der die Brachter Mühle mit allen Details zeigt, an ihnen vorbei und brachte mit vollen Händen "Süß und Plüsch" unters Volk. Die Brachter Mühle auf dem Wagen hatte etwas, was das Original nicht mehr hat: Die Mühlenflügel drehten sich. Dieses Meisterwerk hatten Hans Hendrix, Peter van den Broeck, Benedict Wynen, Günter Wynen und Georg Roosen geschaffen. "Mit dem neuen Wagen sollen auch die künftigen Prinzenpaare fahren", sagte Zugleiter Franz-Josef Knops. Außerdem bemerkte er: "Dienstag ist bei mir in diesem Jahr mit Karneval Schluss. Dann werde ich 60." Er räumte noch mit einem Gerücht im Dohlendorf auf: "Der hier erstmals eingesetzte Zellen-Bus der Polizei ist nicht für den Elferrat der Wasserratten bestimmt." Es war wieder schön bunt, etwa bei den Brachter Clowns von den Frauen des Elferrates mit riesigen, farbigen Schirmen, der bunten, fliegenden Vielfalt der Schmetterlinge, den Schlümpfen, den lustigen Flaschen mit dem Motto "Orange" trägt nur die Müllabfuhr, dem "(T)Raumschiff jeht in Braut op Reis" mit dem Landtags-Abgeordneten Dietmar Brockes, bei dem die Herren versilberte Haushalts-Siebe als Kopfbedeckung trugen, oder der afrikanischen Farbenpracht von Muure Jubbel (Stevens & Co.) mit dem Spruch: "Burggemeinde auf dem Schild macht den Stamm der Dohlen wild." Die Brauter Pferdsjecke rieten zur "Frischzellenkur für Bracht — die Dohle beim Schönheitschirurgen". Die Frico-Boys rührten die Werbetrommel: "Muhre, Prumme, Eier — Brauter Marktschreier." Der FC Staubwolke Alst findet es praktisch, dass Schafe auf seinem Fußballplatz blöken: "Die Strompreise steigen so schnell, da hilft nur ein Schafsfell." Die Oebeler Karnevals-Gesellschaft stellte fest: "Alles spielt — so scheint's — verrückt. Große Wagen bunt geschmückt. Jeder fällt sich um den Hals zu der Zeit des Karnevals."