Viersen Janz Dölke wör op jöck

Viersen · Über Dülkens Rosenmontagszug lachte gestern Nachmittag die Sonne. Und schien sie kurzzeitig mal nicht, sorgten die Karnevalisten trotzdem für gute Laune. Tausende von Jecken säumten die Straßen und Plätze.

Rosenmontagszug in Dülken
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Rosenmontagszug in Dülken

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"Noch zehn Minuten, noch 5!" Prinz Achim I. und seine Prinzessin Claudia II. waren auch bereit: So konnte Dieter Niessen pünktlich um 14.11 Uhr den Rosenmontagszug starten — musste allerdings noch warten, bis die Breyell-Schaager Musiker ihre Noten gefunden hatten. Dann ging es mit einem dreifachen "Gloria tibi Dülken" los und die vielen Tausend Zuschauer am Straßenrand waren restlos begeistert. Denn auch in diesem Jahr überraschten wieder die vielen wunderschönen Kostüme im Zug: Igel und Blaubären, Miss Piggy und Kermit, Piraten und Weihnachtsmänner, viele Clowns und tanzende Torten.

"Gloria tibi Dülken"

Chinesen waren zu Gast, mit Hannah Goertz auch die "Kaiserin auf dem Pfauenthron", Rabeneltern zogen ihre Kinder im Bollerwagen, die Sambatänzerinnen aus Rio warteten nur noch auf die Sonne — die sich dann auch länger blicken ließ. Musketiere und "Rettungsschirme", bunte Quallen und Feen, Waldläufer und Pandabären tanzten sich warm und zogen die Zuschauer mit ihrer Fröhlichkeit in ihren Bann. Auffallend viele Tiere kamen mit, allen voran die dicht besetzte Arche Noah des DFC. Echte Dölker Geister und Lady-Kracher wurden von Dieter Niessen begrüßt — und immer wieder scholl das Gloria tibi Dülken zum Prinzenpaar empor.

Es war sehr eng in Dülkens Straßen, durch die sich die riesigen Zugfahrzeuge mit ihren Motto- und Prunkwagen drängten. Besonderen Beifall erhielt Cläre van Hombergh, die als einzige "Traktorfrau" mit den Crazy Kids unterwegs war. Sie fuhr das Dülkener Kinderprinzenpaar Dominik II. und Julia I., die lautstark ihre "großen" Kollegen beim Vorbeifahren grüßten. Die "Wagenengel" hatten wieder alle Hände voll zu tun, die Kinder zurückzuhalten, sie kickten ihnen die Kamelle mit den Füßen zu.

Fußgruppen begrüßten Freunde

Immer wieder geriet die Ordnung der Fußgruppen durcheinander: Wenn ihre Mitglieder Freunde und Nachbarn am Straßenrand sahen, dann ging es ohne Bützchen und Umarmungen nicht weiter. Doch der Zug ging zügig voran, Niessen trieb immer wieder die Säumigen, die Musiker gaben den Ton und das Tempo an. Mit dabei waren diesmal auch die Frauen des Tambourcorps Herongen, die ihre Männer nicht alleine lassen wollten. Während der Vaterstädtische Verein als Organisator den Zug anführte, wurde er von den Prunkwagen der Dü-Ka-Ge, des Orpheums und der Narrenakademie mit ihrem Rector Magnificus beschlossen. Nach fast zwei Stunden reihte sich auch der Prinzenwagen ein und rollte durch Dülken — begeistert begrüßt von den Karnevalsjecken, die sich am Straßenrand knubbelten. Waren es zwanzig- oder gar hunderttausend? Auf jeden Fall war Dülken wieder eine Hochburg im rheinischen Karneval und "op jöck".

(flo)
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