Kreis Viersen 75 Neuinfektionen – Inzidenz-Wert steigt auf 146

Kreis Viersen · Erneut kam es in Pflegeheimen zu Neuinfektionen. Der Leiter des Kreis-Sozialamtes sagt: „Um Besuchsverbote zu vermeiden, ist es jetzt wichtig, Kontakte einzuschränken“

 Am Donnerstag erhielten 75 weitere Bewohner des Kreises Viersen ein positives Testergebnis.

Am Donnerstag erhielten 75 weitere Bewohner des Kreises Viersen ein positives Testergebnis.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Zehn Tage nach Beginn der Corona-Impfungen in den 35 Pflege- und Seniorenheimen im Kreis Viersen haben in knapp der Hälfte der Einrichtungen Bewohner und Personal den Impfstoff erhalten.In 16 Heimen seien die mobilen Impfteams der Kassenärztlichen Vereinigung bereits gewesen, um die Erstimmunisierung zu verabreichen, teilte der Kreis Viersen mit.

Dem Kreis wurden am Donnerstag 75 neue Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Aktuell gelten damit 695 Personen im Kreis Viersen als infiziert. Die Zahl der neuen bestätigten Fälle in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, der sogenannte Inzidenz-Wert, stieg von 121 auf 146 an.

Erneut kam es in Pflegeheimen zu Neuinfektionen. Betroffen ist das Haus im Johannistal in Viersen-Süchteln: Dort infizierten sich zwei Bewohner (insgesamt nun 27) und zwei Mitarbeiter (insgesamt sieben). Betroffen sind aber auch das Von-Broichhausen-Stift in Kempen und das Seniorenhaus St. Tönis. Im Von-Broichhausen-Stift wurden vier Bewohner positiv getestet (insgesamt nun acht Infizierte), im Seniorenhaus zwei Bewohner (insgesamt sieben).

Über die Feiertage war es nach Familientreffen in verschiedenen Pflege- und Senioreneinrichtungen zu Ausbrüchen des Coronavirus gekommen. Deshalb mahnt Frank Olislagers, Leiter des Sozialamts des Kreises: „Um Besuchsverbote zu vermeiden, ist es jetzt wichtig, Kontakte einzuschränken“ – insbesondere, da es sich bei den Bewohnern der Pflege- und Seniorenheime um eine besonders gefährdete Personengruppe handele. „Das zeigt nicht zuletzt auch die steigende Zahl von Todesfällen im Kreis“, so Olislagers. Ob sich Bewohner und Besucher an die Abstands- und Hygieneregeln halten, sei nicht zu kontrollieren, räumte er ein. „Die Einrichtungen müssen die Vertraulichkeit von Treffen gewährleisten, weshalb Kontrollen kaum möglich sind“, erklärte Olislagers. 

Am Donnerstag wurden 75 Infizierte stationär behandelt. Davon befanden sich elf auf Intensivstationen, neun wurden invasiv beatmet.

So entwickelten sich die Infiziertenzahlen: Viersen: 236 (-66), Nettetal: 106 (-27), Brüggen: 33 (-2), Schwalmtal: 19 (-2), Niederkrüchten: 5 (-4).

(mrö)
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