Integration diskutieren Was Migranten in Viersen bewegt

Viersen · Was beschäftigt Menschen aus fernen Ländern, die in Viersen leben? Antworten dazu gab eine Gesprächsrunde im Treff Mitte. Dazu hatte die Diakonie Krefeld-Viersen zum Auftakt der „Interkulturellen Woche“ eingeladen.

 Angeliki Asimakopoulou und Youssef Meskour von der Diakonie (vorne) mit den Teilnehmenden der Gesprächsrunde.

Angeliki Asimakopoulou und Youssef Meskour von der Diakonie (vorne) mit den Teilnehmenden der Gesprächsrunde.

Foto: Nikolaos Aslanidis

Wie kann man mit der Herausforderung Migration in Viersen umgehen? Rund zwei Dutzend Menschen sind in den Treff Mitte gekommen, um an einer Gesprächsrunde teilzunehmen. Eingeladen dazu hatten die Integrationsagentur und die Diakonie.

Integrationsberater Youssef Meskour erklärte zu Beginn mehr über die Schwierigkeiten, mit denen Menschen mit Migrationshintergrund täglich zu kämpfen haben. „Unsere Beratung ist ein Angebot für alle mit einem Aufenthaltsstatus: EU-Bürger, aber auch Menschen von anderen Kontinenten.“ Es richte sich an Menschen, die erst seit Kurzem in Viersen leben ebenso wie an solche, die hier bereits seit 30 Jahren wohnen, auch unabhängig von ihrer Religion.

Die meisten Teilnehmer stammten aus dem arabischen Raum. Rasch entwickelte sich eine rege Diskussion. Dabei halfen zwei Übersetzer, die das Gesagte auf Arabisch und Farsi übersetzten.

Hauptsächlich gab es Fragen zu den Bereichen Aufenthaltsstatus, Einbürgerung, Sprach- und Integrationskurse, Rechte und Pflichten oder auch zum Familiennachzug. Meskour erklärte dabei mehr zu den Anlaufstellen, wie man am besten zum Ziel kommt, und gab Tipps für die Einzelfälle. Außerdem wurden Fragen zu Zeugnissen, Abschlüssen aus dem Ausland und deren Anerkennung gestellt. Dabei gab es Hinweise, wohin man sich wenden solle und welche die besten Methoden sind, um auch Erfolg zu haben.

Ein sensibles Thema wurde sensibel behandelt: die psychischen Belastungen von zugewanderten Menschen, die auch nach Jahrzehnten bestehen. Dazu gehören Gefühle wie entfremdet zu sein, nicht richtig integriert zu werden oder unter einer langjährigen Trennung von Verwandten und Freunden in der Heimat zu leiden. „Wie komme ich damit klar?“, wurde gefragt.

Speziell den Menschen aus dem Kreis Viersen waren auch Fragen rund um das Thema Wohnen wichtig. Dabei hilft die Diakonie etwa bei der Kontaktaufnahme und beim Schreiben von Bewerbungen, erklärte Meskour: „Dafür haben wir spezielle vorgefertigte Formulare, die auf den Internetportalen wie Immobilienscout hilfreich sind.“ einmal angelegt, würden sie sich bei jeder weiteren Bewerbung öffnen und so die Bewerbung für eine Wohnung erleichtern.

Weitere Fragen kamen zu Themen wie Kindergeld, Leistungen und Antragstellungen. Auch dabei gab der Integrationsberater hilfreiche Antworten.

Die Reihe Interkulturelle Woche läuft in Viersen noch mit mehreren Veranstaltungen bis einschließlich Dienstag, 3. Oktober. Mehr zum Programm online unter: www.viersen.de.

(niko)
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