Viersen Interessant und vielfältig

Viersen · Das Kunstfest war wieder ein Höhepunkt im Programm des Südstadt-Sommers. Insgesamt 30 Künstler aus Viersen und der weiteren Umgebung hatten Schönes und Faszinierendes aus ihren Werkstätten mitgebracht.

 Malerei und Skulpturen, Getöpfertes und Filzarbeiten präsentierten die Künstler in ihren Zelten auf dem Gereonsplatz. Die zahlreichen Besucher konnten mit ihnen auch über die Werke diskutieren.

Malerei und Skulpturen, Getöpfertes und Filzarbeiten präsentierten die Künstler in ihren Zelten auf dem Gereonsplatz. Die zahlreichen Besucher konnten mit ihnen auch über die Werke diskutieren.

Foto: Busch

Schon um fünf Uhr am Sonntagmorgen waren die fleißigen Helfer des Südstadtbüros unterwegs, um die mehr als 30 Zelte auf dem Gereonsplatz für das Kunstfest aufzubauen, bevor die ersten Aussteller eintrafen. Was diese auch zeigten — ob Landschaften in Öl, Collagen, Fotos, Keramikfiguren oder ausdrucksvolle Porträts —, war vielleicht nicht immer geeignet für das heimische Wohnzimmer, aber immer interessant.

So war Sabine Schumacher vom Organisationsteam auch ganz von Stolz erfüllt, als sie am Sonntagvormittag durch die Zeltgasse ging und feststellte, dass ein Kunstfest kaum abwechslungsreicher sein kann als das Viersener.

Sie hatte mit ihren Kollegen die Künstler besucht und auch darauf geachtet, dass diese neue Werke mitbringen: "Die meisten kommen ja schon seit drei Jahren, und da kennen die Viersener auch ihre Werke." Berufung ist es bestimmt, was die Künstler treibt, doch oft ist es auch zum Beruf geworden, zum Beispiel bei Cetin Cam, der in Krefeld eine Malschule leitet und seine surrealisitischen Werke bereits international gezeigt hat.

Metallköpfe und Kraken

Schnell kamen die Künstler mit den Gästen ins Gespräch. Mussten sie doch oftmals ihre Intention zu ihren Werken erläutern, wie Dr. Ekkehart Köhler, der unter dem Thema "Gesellschaftskritik" Metallköpfe ausstellte mit aufgerissenen Mündern, aber zugeklebten Augen und Ohren. "Alle schreien, aber keiner sieht es und hört zu!" Richard Caelers, der immer wieder mit seinen "verfremdeten" Fotos zu sehen ist, zeigte diesmal Momentaufnahmen von Feuerwehrmännern bei ihrem Einsatz. Und die Naturerlebnispädagogin Carola Ahrens erklärte gerne, was es mit den Kraken auf sich hat, die sich um die Menschen schlingen.

Gegen Mittag füllte sich die Gasse zwischen den Künstlerzelten, denn da hatten die Jungs von "Sunday Morning Stompers" zu ihren Instrumenten gegriffen und boten guten Jazz zur Unterhaltung. Zwischendurch legte Volkmar Hess immer wieder Platten auf seine historischen Grammofone. Beim Heimatverein blieb auch mancher stehen, um sich die nächste Publikation über das Rintgen anzusehen. An der Theke des Südstadtbüros wurde Mispellikör ausgeschenkt, und Norbert Lennartz hatte antiquarische Kunstbücher mitgebracht, in denen die Besucher eifrig blätterten.

An diesem letzten Julitag war es endlich trocken, nicht zu heiß, aber auch nicht gerade kalt — und vor allem nicht windig, wie Christiane Daum dankbar feststellte. So konnten ihre filzigen Fisch-Mobiles ruhig pendeln. Schmunzeln ließ ihre Filzarbeit "Bei Huhns zu Hause" so manchen, der sich gerade schaudernd von Fratzen und Skeletten abgewandt hatte, über die putzigen Küken. So gab es für jeden etwas zum Schauen und Staunen, und auch Gerda Peters, selbst ernannte "Außenseiterin" als einzige Töpferin, freute sich über das Interesse an ihren frostsicheren Katzen und Hunden.

(flo)
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