Typisierungsaktion in Viersen Viersenerin sucht Stammzellenspender

Dülken · Die 52-jährige Viersenerin Sabine ist an Blutkrebs erkrankt. Um ihr zu helfen, haben Freunde für den 11. Mai eine Typisierungsaktion in der evangelischen Kreuzkirche organisiert.

 Uwe Peters (rechts) und seine Mitstreiter von der Initiative Viersen open art planen gemeinsam mit der DKMS eine Typisierungsaktion, bei der man sich als potenzieller Stammzellenspender registrieren lassen kann.

Uwe Peters (rechts) und seine Mitstreiter von der Initiative Viersen open art planen gemeinsam mit der DKMS eine Typisierungsaktion, bei der man sich als potenzieller Stammzellenspender registrieren lassen kann.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Es fing harmlos an und endet in einer Schockdiagnose. Ende des vergangenen Jahres litt Sabine an Rücken- und Nackenschmerzen. Eigentlich kein Grund zur Besorgnis, doch nach zahlreichen Untersuchungen kam die Diagnose, die das Leben der 52-jährigen Viersenerin schlagartig veränderte: Blutkrebs. Von jetzt auf gleich folgte ein monatelanger Krankenhausaufenthalt. Schnell stand fest, dass die Mutter zweier Töchter einen passenden Stammzellspender braucht, um ihre Krankheit zu besiegen.

Sabine kann nur überleben, wenn es irgendwo auf der Welt einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Die Suche nach ihrem genetischen Zwilling hat begonnen – doch bis jetzt erfolglos. Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Je mehr Menschen sich typisieren lassen, umso größer ist die Chance, einen passenden Spender zu finden. Daher bringt sich die Initiative „Viersen open art“ ein. „Sabine ist eine langjährige Freundin von uns. Als Mitglied der Initiative Viersen open art engagiert sie sich seit vielen Jahren für die Viersener Bürgergemeinschaft. Nun braucht Sabine, genauso wie viele andere Blutkrebspatienten, unsere Hilfe. Deshalb organisieren wir gemeinsam mit der DKMS eine Registrierungsaktion“, sagt Uwe Peters von Viersen open art.

Am 11. Mai, 10 bis 15 Uhr, ist es so weit. Im Gemeinderaum der evangelischen Kreuzkirche an der Hauptstraße 120 in Viersen kann sich jeder gesunde Bürger zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender bei der DKMS, ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei, registrieren lassen. Die Registrierung geht einfach und schnell. Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durchgeführt. Im Labor erfolgt eine Bestimmung der Gewebemerkmale.

Einmal aufgenommene Daten stehen danach weltweit für Patienten zur Verfügung. Jede Typisierung verursacht Kosten von 35 Euro. Daher benötigt die DKMS im Kampf gegen den Blutkrebs auch Spendengelder.

Alle Beteiligten wünschen sich, dass sich viele Menschen für eine Typisierung entscheiden und die DKMS mit Spenden unterstützen. Die Initiativgruppe hofft, dass Sabine bald einen passenden Spender findet und wieder gesund wird. Ihnen ist zudem wichtig, dass die geplante Aktion auch anderen Patienten helfen kann. Denn wie Sabine sind viele andere Betroffene weltweit auf der Suche nach ihrem genetischen Zwilling. Mit im Boot ist auch Sabine Anemüller (SPD). Die Viersener Bürgermeisterin hat die Schirmherrschaft übernommen. „Ich unterstütze die Typisierungsaktion der DKMS, weil wir in Viersen füreinander einstehen“, sagt Anemüller. Wer am 11. Mai verhindert ist, sich aber typisieren lassen möchte, der kann auf ein kostenfreies Typisierungs-Kit zurückgreifen. Dafür muss einfach nur die DKMS angeschrieben oder angemailt werden. Das Kit wird nach Hause geschickt, jeder kann den Abstrich in den eigenen vier Wänden durchführen und den Abstrich danach zurückschicken. So wird man ebenfalls als potenzieller Stammzellspender in die Datei der DKMS aufgenommen.

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