Buch über Brüggen/Bracht Autorin stellt Arbeit an Ortsgeschichte vor

Brüggen · Die Historikerin Ina Germes-Dohmen berichtete im Kulturausschuss über den Fortschritt an ihrem Buch über Brüggen/Bracht. Die Arbeit daran soll vier Jahre dauern.

 Historikerin Ina Germes-Dohmen und Guido Schmidt (Gemeinde von St. Nikolaus) am Rathaus Brüggen. Sie zeigen die Kaufakten des Klosters.  Foto: A.Küppers

Historikerin Ina Germes-Dohmen und Guido Schmidt (Gemeinde von St. Nikolaus) am Rathaus Brüggen. Sie zeigen die Kaufakten des Klosters. Foto: A.Küppers

Foto: Axel Küppers

Einen Sachstandsbericht zu ihrer Ortsgeschichte Brüggen/Born gab Dr. Ina Germes-Dohmen im Kulturausschuss. Das Buch, seit einem Jahr in Arbeit und so etwas wie Teil II nach der 2016 herausgegebenen Ortsgeschichte Bracht, erscheint 2021. Nach dem einstündigen Vortrag der promovierten Historikerin aus Kempen wurde deutlich, dass das auf vier Jahre gestreckte Historienwerk diese Zeit braucht.

Mit einem neunköpfigen Wissenschaftlerteam wird das Werk die Geschichte der niederrheinischen Gemeinden von der Frühzeit bis zur Gegenwart beleuchten. Naturraum, Geologie, erste archäologische Funde, Mittelalter, Weimarer Republik und Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, Kultur und Denkmäler, Dialekt und Vereinsleben – Ina Germes-Dohmen ist bekannt für ihre akribische Herangehensweise und ihr profundes Quellenstudium, das sie auch diesmal zeigt.

Zugleich beschreibt die Autorin, Jahrgang 1962, die Vergangenheit so lebhaft, als hätte sie diese selbst miterlebt. Ob der ständige Zoff zwischen den Bornern und den Brüggenern, die Marotten mancher Pfarrer, der Einfallsreichtum der armen Landbevölkerung oder Mistgabel-Attacken auf die damals verhassten Swalmener – Ina Germes-Dohmen ist bereits tief eingetaucht in die Ortsgeschichte und in vielen Archiven des Rheinlandes fündig geworden. Manches Augenzwinkern kann sie sich nicht verkneifen. „Wie bei Heidi“ – so beschreibt sie die pfiffige Methode der Bauern, ihr Vieh auch auf fremdem Land zu beweiden. Das Puzzle aus Briefen, Akten und Rechnungen zu einem lesbaren Buch zusammen zu setzen, das dürfte die eigentliche Herausforderung sein.

„Das wird ein lebendiger Sachstandsbericht – wir dürfen uns drauf freuen“, sagte die Ausschussvorsitzende Marita Offermanns (Grüne).  Fragen und Anregungen gab es viele aus dem Kulturausschuss. Gottfried Optenplatz (SPD) war wichtig, die Brüggener Ziegelindustrie zu berücksichtigen. Ina Germes-Dohmen, die dies bejahte, schlug vor, das Thema wie bei der Brachter Ortsgeschichte über einen VHS-Vortrag zu unterfüttern. Johannes Weiß (CDU) wies auf die Themen Tourismus und kommunale Neugliederung hin.

Der Brachter René Bongartz (Grüne) wollte wissen, wie die Autorin die Brücke von Bracht zu Brüggen/Born schlagen wolle. „Das hängt natürlich zusammen, ist miteinander verzahnt“, so Ina Germes-Dohmen.

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