Kleiner Shop in Viersen Süchtelns kleiner Spreewaldgurken-Shop
Süchteln · „Süchteln meets Spreewaldgurken“ – unter diesem Slogan bietet Sonja Lehmann Produkte aus dem Spreewald an. Essiggurken gibt’s auch im Supermarkt, das weiß sie natürlich. Was ihre Geschäftsidee davon unterscheidet.
Sonja Lehmann isst gerne Spreewaldgurken. Besonders gerne die von einer bestimmten Marke. „Die sind knackig, schmackhaft und können für vieles verwendet werden“, sagt die Süchtelnerin. „Sie haben auch keine Farbstoff-Zusätze, außerdem ist der Zuckergehalt nicht so hoch.“ Kostprobe gefällig? Lehmann, die eben noch in der Erdgeschoss-Küche der Eltern am Tisch saß, macht sich auf den Weg in eins der Nachbarzimmer. Denn das dient unter anderem als Verkaufsraum für ihr kleines Unternehmen „Süchteln meets Spreewaldgurken“. Wenig später ist sie zurück, hat ein 670-Gramm-Gurkenglas in der Hand. Das Glas öffnet sie und stellt es auf den Küchentisch. Schnell noch eine Kuchengabel aus der Schublade gefischt, einen Unterteller aus dem Regal genommen – „bitte schön“, sagt die 56-Jährige.
Verkostet werden soll nun eine der „Gewürzgurken nach original DDR-Rezeptur“. Die seien bei ihren Neukunden immer besonders gefragt, erläutert Lehmann. Neukunden: Davon hätte die Süchtelnerin übrigens gerne noch ein paar. Während der Pandemie habe sie 2021 gemeinsam mit ihrem Vater Helmut Stephan ihr kleines Geschäft gegründet, erzählt sie. „Das muss jetzt natürlich noch bekannter werden.“ Lehmanns Ziel: „Irgendwann möchte ich sagen können: ,Jetzt hat sich der Aufwand gelohnt’.“
Ihre Tochter Tanja lebe im Spreewald in der Region Burg, erzählt die gelernte Kauffrau. Bei einem Besuch dort probierten Lehmann und ihr damaliger Lebensgefährte, der mittlerweile ihr Ehemann ist, Spreewaldgurken. Die schmeckten ihnen so gut, dass sie künftig von Besuchen ein paar Gläser mit nach Süchteln brachten. Irgendwann hätten Bekannte, die bei ihr die Gurken probierten oder sie selbst aus dem Spreewald kannten, gefragt: „Bringst du uns welche mit?“ Einmal habe ihr Mann gleich mehrere Paletten aus einem Outlet im Spreewald angeliefert – das brachte Lehmann auf die Idee, die Ware zu verkaufen. Statt eines Ladenlokals wird eben ein Zimmer im Haus der Familie genutzt, Kunden können Lehmann einfach anrufen und einen Termin vereinbaren. Dieser nahe Kundenkontakt, die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen: Für die 56-Jährige sind das Argumente, auch mal bei ihr statt nur im Supermarkt Gewürzgurken zu kaufen. Zumal sie noch mehr Produkte zu bieten hat. „Ich bestelle per E-Mail“, erzählt Lehmann. „Ich habe die Firma auch besichtigt“, ergänzt sie, das sei ein etabliertes Unternehmen in fünfter Generation.
Süße Aufstriche, deftige Grillsoßen, Senf und Meerrettich gehören ebenso zum Sortiment wie Spreewälder Säfte und Sekt. Neben klassischen Spreewaldgurken hat sie in ihrem weißen Holz-Verkaufsregal zudem Varianten wie Sweet-Chili-Gurken, Senf-und Curry-Gurken, zum Preis von etwa drei Euro bis 3,50 Euro pro Glas.
Gleiches gilt für die „Gewürzgurken nach original DDR-Rezeptur“, die jetzt verkostet werden sollen. „Die haben ein ganz besonderes Mischverhältnis an Gewürzen, sind nicht so süß und wirklich schmackhaft“, kündigt Lehmann an. Und tatsächlich: Süß schmecken die Gurken wirklich nicht. Auch nicht zu sauer. Sie sind saftig, dabei knackig. Wer selbst probieren möchte, meldet sich am besten einfach bei Sonja Lehmann.