Blutspende Gesamtzahl der Spender sinkt weiterhin

(juz) Drei junge Spender sind notwendig, um einen Stammspender zu ersetzen, wenn dieser im Alter wegfällt, sagt Stephen Küpper, Sprecher des Blutspendedienstes (BSD) West in Viersen. Zwar würden Mediziner mittlerweile Vollblut oder Präparate aus Blut in der Therapie viel gezielter und selektiver einsetzen als in den Jahren zuvor.

 Mit drei Farben werden die Blutröhrchen markiert.

Mit drei Farben werden die Blutröhrchen markiert.

Foto: Julia Zuew (juz)

„In den vergangenen vier Jahren ist der Verbrauch von Blut dadurch gesunken“, sagt Küpper. „Entspannt hat sich die Lage dadurch aber nicht.“ Denn viele Stammspender fallen wegen hohen Alters weg. Blutspenden darf man nur bis 68.

Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Erstspender in Viersen gestiegen, sagt Küpper. Trotzdem wird weiterhin stark um neue, junge Spender geworben, denn die Gesamtzahl der Spender sinkt weiterhin. Der demographische Wandel sei von starker Bedeutung: Wenn das Durchschnittsalter der Bevölkerung sinke, passiere das auch mit dem Spender-Bestand.

Nicht nur das DRK, sondern auch Universitäten und private Blutbanken werben für Blutspenden. In vielen Fällen auch mit einer Aufwandsentschädigung, nicht so der BSD West. Der wesentliche Unterschied des Blutspendedienstes des DRK zu anderen Anbietern: Seit 1951 habe der DRK-Blutspendedienst einen Versorgungsauftrag von der Landesregierung in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. „Wir haben somit den Auftrag, jedes noch so kleine Krankenhaus in der Umgebung mit Blutpräparaten zu versorgen“, sagt Sabine Gräfe-Schmidt, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim BSD West.

Dazu gehört aber nicht nur der Verkauf von Vollblut, verschiedenen Formen von Blutplasma, Erythtrozyten- und Trombozythenkonzentrat: „Wir bieten eine komplette Betreuung an, 24 Stunden lang.“ Im dringenden Notfall kann jedes Krankenhaus bei den Zentren für Transfusionsmedizin Konserven anfordern oder Analysen im Zentrallabor durchführen lassen. „Blut ist aus gesetzlicher Sicht ein Medikament“, sagt Gräfe. „Und auch das kann Nebenwirkungen haben. Im Notfall können sich beispielsweise Krankenhäuser melden, wenn ein Patient die Spenden nicht verträgt.“ Auch spezielle Aufbereitungen des Blutes, beispielsweise für Tumorpatienten, bietet der Dienst an. Die Bundeswehr bezieht ebenfalls Blutkonserven vom BSD West. Sie werden vom Krankenhaus des Bundes in Koblenz angefordert und per Flugzeug in Einsatzgebiete geliefert.

 Blutentnahmeröhrchen werden im Labor sortiert.

Blutentnahmeröhrchen werden im Labor sortiert.

Foto: Julia Zuew (juz)
Blutspenden werden im entrallabor Hagen geprüft.

Blutspenden werden im entrallabor Hagen geprüft.

Foto: Julia Zuew (juz)
So sieht eine Thrombozytensuspension aus.

So sieht eine Thrombozytensuspension aus.

Foto: Julia Zuew (juz)
 Grafik Spenderzahlen 2015-2017

Grafik Spenderzahlen 2015-2017

Foto: grafik

137,24 Euro kostet eine Vollblutspende. Der Erlös liegt bei 137,28 Euro. „Jeglicher Gewinn, den wir machen, fließt in die Arbeit des BSD“, sagt Gräfe-Schmidt. „Durch die zusätzlichen Dienstleistungen und Bereitschaftsdienst sind unsere Produkte manchmal teurer als die von anderen Anbietern.“ Dafür biete der BSD den behandelnden Einrichtungen zu den Präparaten aber eine Rundum-Betreuung.

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