Heimatkunde in Schwalmtal Alles über den Schwalmtaldom erfahren

Schwalmtal · Zwei Heimatforscher entwickeln Quiz zu Schwalmtals imposantester Kirche. Die ersten sechs Teile sind auf der Internetseite der Pfarrei freigeschaltet. Im Frühjahr sollen weitere Fragen folgen.

 Karl-Heinz Schroers (links) und Hermann-Josef Crynen haben das Quiz entwickelt und stehen in der Kirche St. Michael in Waldniel vor einem Nebenaltar.

Karl-Heinz Schroers (links) und Hermann-Josef Crynen haben das Quiz entwickelt und stehen in der Kirche St. Michael in Waldniel vor einem Nebenaltar.

Foto: Fiona Schultze

Auf spielerische Art und Weise die Besonderheiten und Fakten über Schwalmtals imposanteste Kirche kennenlernen: Das ist mit dem Schwalmtaldom-Quiz der beiden Heimatexperten Karl-Heinz-Schroers und Hermann-Josef Crynen möglich. „Wir haben uns überlegt, wie man die Pfarre mit Leben füllen kann“, erinnert sich Crynen. „Und sind im Rahmen dessen auf ein Quizmodul gestoßen.“ Entspannt im Rahmen eines Quiz etwas über den neugotischen Dom im Ortskern Waldniels erfahren – das gefiel den beiden Schwalmtalern. Und so haben die Rätsel-Liebhaber das Schwalmtaldom-Quiz ins Leben gerufen und mittlerweile bereits sechs Teile auf der Website der Pfarrei veröffentlicht.

Der Aufbau ist typisch für ein Quiz: „Man bekommt Fragen zum Schwalmtaldom gestellt und hat drei Auswahlmöglichkeiten“, berichtet Crynen. „Nach der Auswahl folgt die richtige Lösung mit Erläuterungen und teilweise passendem Bildmaterial.“ Eine Erweiterung ist bereits in Planung: „Das nächste Quiz wollen wir dann vielleicht zu Ostern veröffentlichen. Die anderen Teile bleiben natürlich online, die Fragen sind immer wieder interessant“, findet Schroers.

Hermann-Josef Crynen und Karl-Heinz Schroers sind echte Schwalmtaldom-Experten und setzen sich regelmäßig und gerne für ihren Lieblingsdom ein. Schroers bietet Gruppenführungen durch die Waldnieler Kirche an, beide erforschen die Geschichte des Doms. Auch Bücher über das historische Kirchengebäude hat Schroers bereits veröffentlicht. Warum sie sich die Mühe machen? „Na, weil wir den Dom lieben“, sagt Crynen mit einem Schmunzeln. Und, weil sie anderen eine Freude und unbeschwerte Zeit des Rätselns schenken wollen.

Mit dem Quiz kann man viel über Schwalmtals imposanteste Kirche lernen. Es werden unter anderem Fragen zur Herkunft des Doms gestellt: Wann wurde er erbaut und wie groß ist er eigentlich? Aber auch besonderen Ereignissen und Geschehnissen wird auf den Grund gegangen: Welche Raubvögel haben bereits im Kirchturm genistet? Das Wissen der beiden Experten ist noch lange nicht erschöpft, sie kennen beinahe jedes Detail in der Basilika – auch jenes, welches der Kirchenbesucher nicht gleich auf den ersten Blick erkennt. „Auf der Rückseite des Hauptaltars befinden sich Weihnachtsgemälde“, berichtet Crynen. Ein verschärftes Hinhören lohnt sich auch beim Glockenklang der Kirche, denn auch hinter den Kirchenglocken steckt eine spannende Geschichte: „Beim Neubau des Schwalmtaldomes gab es in der alten Kirche drei Glocken, nur eine war jedoch unbeschädigt“, erklärt Schroers. „Durch den Bau hatte sich die Pfarre finanziell verausgabt und konnte keine neue Glocke kaufen. Durch eine Spende von Johann Schölkens konnte eine neue besorgt werden.“ Die sogenannte Josefsglocke hängt immer noch in dem kleinen Türmchen auf dem Langhaus der Kirche und ist somit die älteste aller Glocken.

Eine weitere Spende gab es von Bartholomäus Rosbach, die den Kauf von gleich vier Glocken ermöglichte. „Die Glocken haben den Ersten Weltkrieg überlebt, im Zweiten Weltkrieg mussten jedoch alle Glocken abgeliefert werden“, erklärt der Experte. Nur die älteste Glocke durfte die Pfarrei behalten. „Und auch nach dem Krieg kehrte nur eine weitere Glocke zurück: Es war die Bartholomäus-Glocke“, so die Schwalmtaldom-Experten. Seit 1960 stimmt der Klang wieder. Schroers erinnert sich an eine Anekdote aus dieser Zeit: „1960 mussten neue Glocken justiert werden. Der Arbeiter hatte zu lange gebraucht und wurde im Glockenturm vergessen. Um auf sich aufmerksam zu machen, hat er alle Glocken läuten lassen und der Pfarrer, der darauf aufmerksam wurde, konnte ihn wieder befreien“, erzählt Schroers. Seither sorgen die Josefs-, Michael-, Antonius-, Bartholomäus- und Marienglocke für den vertrauten Klang, der die Experten immer wieder an ihre Heimat erinnert.

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