Kreis Viersen In der Südstadt auf dem richtigen Weg

Kreis Viersen · Michael Groschek (SPD) informierte sich über Projekte in der Kreisstadt und im Kreis Viersen, die sein Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr bereits fördert und demnächst noch unterstützen soll.

 Bürgermeister Thönnessen (2.v.l.) zeigte Minister Groschek (4.v.l.), wie die Viersener Südstadt mit Landesgeldern verändert wurde. Mit dabei (v.l.): Udo Rosowski, Udo Schiefner, Wilhelm Mankau und Alfons Görgemanns.

Bürgermeister Thönnessen (2.v.l.) zeigte Minister Groschek (4.v.l.), wie die Viersener Südstadt mit Landesgeldern verändert wurde. Mit dabei (v.l.): Udo Rosowski, Udo Schiefner, Wilhelm Mankau und Alfons Görgemanns.

Foto: Busch

Kommt ein Minister in die Stadt, führt man ihm alles vor, was ihn erfreuen könnte. Denn dann kann man den einen oder anderen Wunsch nach weiteren Fördermitteln nachschieben. So hielten es Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen und Kreisdezernent Andreas Budde beim Besuch von Michael Groschek (SPD), Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Im Ernst-Klusen-Saal der Viersener Festhalle erhielt Groschek einen Einblick darin, was er in den kommenden Jahren im Kreisgebiet bitteschön möglichst finanziell unterstützen sollte.

Thönnessen legte ausführlich die Pläne zur Umgestaltung der Viersener Südstadt mit dem Bau des Erschließungsringes vor. Budde referierte den Stand der Dinge zum zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Kaldenkirchen-Dülken, zum Ausbau der Regiobahn von Kaarst bis Viersen sowie das gewaltige Vorhaben, den ehemaligen RAF-Flughafen in Elmpt sinnvoll neu zu gestalten. Dabei unterstützte ihn Wilhelm Mankau, der Fraktionschef der SPD in Niederkrüchten.

"Wenn Menschen den Glauben an ihr Quartier verlieren, sind sie nicht mehr bereit, selbst Geld zu investieren", berichtete Thönnessen. Den Niedergang der südlichen Innenstadt Alt-Viersens könne die Kreisstadt nur mit Hilfe des Landes verhindern. "Gruselig" habe es in einigen Ecken ausgesehen, ehe die Stadt das Thema mit den Bürgern aufgriff. Anfangs sei man auf Leerstände, Verzweiflung und ein Klima sozialer Zuspitzung gestoßen.

Er schilderte die Bestrebungen Viersens, verschiedenen Plätzen urbane Aufgaben zu geben und sie entsprechend umzugestalten. "Wir wollen auch ältere Menschen in die Innenstadt holen, Generationen mischen, Immobilienbesitzern und Einzelhändlern Perspektiven geben und die soziale Struktur ausbalancieren", erklärte der Bürgermeister. Neben den Fördermitteln sei die Beteiligung von Anwohnern und allen anderen Akteuren in Workshops ausschlaggebend dafür, dass es "ein hohes Maß an positiver Einmischung" gibt.

Groschek sicherte von sich aus Unterstützung bei der Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes zu, bremste aber auch Erwartungen, in Viersen könne man Urbanität vergangener Tage zurückholen. Das Land NRW hat sich "Knotenpunktstädte" ausgesucht, in denen es eine "Re-Urbanisierung" fördern will. Viersen werde dazu gehören, versprach er. "Die neue grüne Wiese ist das Sofa-Shopping. Wir müssen uns also neue Aufgaben für funktionierende Innenstädte stellen", sagte er. Das Gerüst dafür sehe er in generationenübergreifenden Wohnformen, intelligenten Formen der Verkehrsberuhigung, der Einbeziehung privater Dienstleister sowie in einem günstigen Klima für private Investoren. Da sei Viersen auf dem richtigen Weg.

Zufrieden äußerte sich auch der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner. "Viersen ist ein Beispiel dafür, dass die SPD-geführte Landesregierung den ländlichen Raum keineswegs vernachlässigt", sagte er. Als Bundestagsabgeordneter kündigte er an, dass künftig Geld des Bundes in die Städtebauförderung fließt, über den Umweg des Landes.

(RP)
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