Gedenken an NS-Opfer In Brüggen werden erste Stolpersteine verlegt
Brüggen · In der Burggemeinde Brüggen werden am 6. Dezember die ersten „Stolpersteine“ verlegt. Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit diesen Stolpersteinen seit 1992 an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt.
In Brüggen sollen ein halbes Dutzend Stolpersteine verlegt werden. Inzwischen liegen Stolpersteine in mehr als 1.200 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas. Eine Brüggener Bürgerin hatte die Verlegung beantragt, der Gemeinderat stimmte dem zu.
Die ersten sechs Stolpersteine für Brüggen sollen am Dienstag, 6. Dezember, ab 9 Uhr verlegt werden und an die Schicksale der jüdischen Familien Wolff (Hochstraße 9) und Braun (Klosterstraße 78) erinnern. Die Verlegung der Stolpersteine ist öffentlich. Die Eheleute Wolff wurden 1941 nach Riga deportiert und im dortigen Konzentrationslager ermordet. Die Eheleute Braun und ihre beiden Kinder wurden ebenfalls im KZ Riga ermordet.
Am Vorabend der Verlegung, Montag, 5. Dezember, hält Gunter Demnig um 18 Uhr im Kultursaal der Burg Brüggen einen Vortrag zum Thema „Stolpersteine — Spuren und Wege“. In dem Vortrag skizziert er seinen künstlerischen Werdegang von 1968 bis heute, einschließlich des Projekts Stolpersteine. Der Vortrag dauert rund 50 Minuten, im Anschluss ist Raum für Diskussion. Der Eintritt ist gratis.
Anmeldung Eine telefonische Anmeldung zum Vortrag am 5. Dezember ist erforderlich bei der Tourist-Info der Burggemeinde Brüggen unter der Rufnummer 02163 57014711.