Jagdaufseher Antonius Kiwall im Einsatz Glutnest im Naturschutzgebiet in Brüggen

Brüggen · Ein Jagdaufseher hat Schlimmeres verhindert. Bei einer Kontrollrunde mit dem Rad entdeckte er im Brachter Wald ein Grillfeuer, das noch Glutreste hatte.

 Antonius Kiwall (l.) und Siggi van Lonn löschen die Glut.

Antonius Kiwall (l.) und Siggi van Lonn löschen die Glut.

Foto: Kiwall

Nicht nur Menschen haben Schutzengel. Auch der Wald hat einen. Das war jetzt der Fall im Naturschutzgebiet in Bracht. Für Jagdaufseher Antonius Kiwall sollte es eigentlich am Ostersonntag nur eine morgendliche Kontrollrunde mit dem Fahrrad durch den Wald sein. Daraus wurde allerdings ein Einsatz.

Auf einer Wildäsungsfläche wollte er seinen Augen nicht trauen. Unbekannte hatten dort in der Nacht ein Feuer entfacht. „Die Brandstelle war nur notdürftig mit etwas Boden zugeschüttet worden. Alles glimmte noch ordentlich. Es hätte eine Waldbrandkatastrophe werden können“, sagt Kiwall. Er griff sofort zum Smartphone und alarmierte seine Frau Alice. Zusammen mit dem gerade zu Besuch weilenden Bekannten Siggi van Lonn bepackte sie den Wagen mit 200 Liter Wasser in Kanistern. Gemeinsam fuhren sie zur Brandstelle. Kiwall leistet Soforthilfe. Er zog den Brandherd auseinander und wässerte die gesamte betroffene Fläche gründlich. „Die Feuerverursacher hatten eigenes Holz mitgebracht und zusätzlich Kiefernäste verbrannt. Kiefern harzen stark, das bedeutet einen starken Funkenflug bei einem Feuer. Dass von dem Brandherd keine Funken in das trockene Gelände geflogen sind, grenzt an ein Wunder. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätten wir hier einen Brand von enormen Ausmaßen gehabt“, sagt Kiwall.

Der eigentliche Brandherd ist einen guten Quadratmeter groß und entsprechend zu erkennen. Dort ist verbrannte Erde zurückgeblieben. Zur Sicherheit besuchte Kiwall die Stelle an den Ostertagen noch mehrmals. Nach den Fahrspuren zu urteilen, die der Jagdaufseher vor Ort fand, sind die Unbekannten mit einem Wagen angereist und bis zu der Wildäsungsfläche gefahren. Kiwall kann es nicht fassen. „Wer kommt auf die Idee, am Abend oder in der Nacht mit dem Wagen in ein Naturschutzgebiet zu fahren und dort ein Lagerfeuer zu entfachen?“, fragt er sich. Der Jagdaufseher informierte die Polizei.

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