Schwalmtal In Amern sollen vier Spielplätze weichen

Schwalmtal · Ausgewählte Spielplätze sollen mit großen Spielgeräten aufgewertet werden, kaum genutzte Flächen zurückgebaut werden

 Der neu gestaltete Spielplatz Lunapark bietet Seilbahn, Rutsche und viele Klettermöglichkeiten.

Der neu gestaltete Spielplatz Lunapark bietet Seilbahn, Rutsche und viele Klettermöglichkeiten.

Foto: Birgitta Ronge

Braucht jedes Wohngebiet einen kleinen Spielplatz, der eine Schaukel, einen Sandkasten und ein Wipptier hat? Oder freuen sich Kinder (und Eltern und Großeltern) mehr über einige große Spielplätze, die viele Möglichkeiten zum Klettern, Toben und Matschen bieten? Über diese Frage ist in Schwalmtal häufig diskutiert worden. Schließlich kam die Politik zu dem Ergebnis, dass einzelne Spielplätze aufgewertet werden sollen, indem man dort viel Geld investiert. Und dass andere Spielplätze in der Nähe, die kaum genutzt werden, aufgegeben werden. Welche Spielplätze dies sein könnten, wurde in einem Arbeitskreis beraten.

Welche Spielgeräte aufgestellt werden, sollten aber nicht Erwachsene vorgeben, sondern Kinder. Deshalb organisierte Streetworker Joachim Hambücher eine Umfrage unter Kindern und Jugendlichen. Sie sollten aufschreiben oder malen, welche Spielgeräte sie sich wünschen. Ganz oben auf der Wunschliste: ein Hochseilgarten und eine Röhrenrutsche. Auch Wassserspielanlagen und Fitnessgeräte findet der Nachwuchs toll.

Um einzelne Flächen mit solchen Spielgeräten aufzuwerten, stellte die Gemeinde 40.000 Euro zusätzlich in den Haushalt ein. Die Summe, so die Idee, sollte die Gemeinde jährlich ausgeben, um ausgewählte Spielplätze schöner zu machen. Dazu gehört in Amern der Spielplatz im Lunapark. Er wurde im Herbst 2017 und im Frühjahr 2018 neu gestaltet. „Die neuen Spielangebote werden von Kindern und Eltern gut angenommen“, berichtet Sozialamtsleiter Werner Bongartz. Dafür gab die Gemeinde 87.700 Euro aus: Das große Spielgerät kostete 44.000 Euro. Um die Herrichtung des Geländes kümmerte sich der Bauhof, dafür rechnete die Verwaltung 20.000 Euro ein. Für die Anlage der Wege und der Sitzflächen kamen 20.000 Euro hin, für die Seilbahn 3700 Euro.

Im Gegenzug sollen nun vier Spielplätze in der Nähe aufgegeben werden. Die Verwaltung empfiehlt, nach dem Vorschlag des Arbeitskreises die Spielplätze Dopbusch, Sternstraße, Lenzenpfad und Hoferland zurückzubauen, die wenig frequentiert und deutlich unattraktiver seien als der Spielplatz im Lunapark. Die Fläche am Dopbusch ist seit Herbst gesperrt. Offensichtlich vorsätzlich, erklärt Bongartz, seien dort Glasscherben in den Sand eingebracht worden. Weil die Gemeinde damit beschäftigt war, den 320 Meter weiter liegenden Spielplatz im Lunapark herzurichten, verzichtete sie darauf, den Platz am Dopbusch wieder herzurichten. Ebenfalls fußläufig vom Lunapark entfernt liegen die Spielplätze Sternstraße (750 Meter), Lenzenpfad (840 Meter) und Hoferland (890 Meter). Muss die Gemeinde diese vier Spielplätze nicht mehr pflegen, spart sie jährlich rund 25.000 Euro ein.

Teil des Spielplatzkonzepts ist die Bürgerbeteiligung. Das Angebot wird bislang kaum angenommen. Laut Verwaltung kamen im März 2017 für den Lunapark neun Interessierte – obwohl die Gemeinde über Presse, Internet und Facebook sowie Flyer in Kindergärten, Schulen und Briefkästen informiert hatte.

 Geschlossen seit Herbst: der Spielplatz am Dopbusch.

Geschlossen seit Herbst: der Spielplatz am Dopbusch.

Foto: Birgitta Ronge
 Auch der Spielplatz Hoferland soll zurückgebaut werden.

Auch der Spielplatz Hoferland soll zurückgebaut werden.

Foto: Birgitta Ronge

Auch in der Waldnieler Heide soll ein Spielplatz aufgewertet werden. Für den Platz an der Brunnenstraße sind mehrere Spielgeräte wie Freifallrutsche, Sandbaustelle und Hochwippe in der Diskussion. Die Investitionskosten liegen bei mindestens 35.000 Euro. Eine Bürgerbeteiligung ist für den Herbst vorgesehen. Im Gegenzug entfällt der Spielplatz an der Bernhard-Rösler-Straße.

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