Viersen Immobilienbörse mit virtuellen Rundgängen

Viersen · Moderne Technik macht's möglich: Bei der 14. Immobilienbörse konnten die Besucher auch ungebaute Häuser besichtigen

 Vor wenigen Tagen wurden erst die Kräne fürs Neubaugebiet "Belgisches Viertel aufgestellt. Doch Messebesucher konnten schon per Spezialbrille virtuelle Rundgänge durch die Häuser unternehmen.

Vor wenigen Tagen wurden erst die Kräne fürs Neubaugebiet "Belgisches Viertel aufgestellt. Doch Messebesucher konnten schon per Spezialbrille virtuelle Rundgänge durch die Häuser unternehmen.

Foto: Jörg Knappe

Für alle, die sich fürs Wohnen in Viersen interessieren, war am Wochenende die Immobilienbörse in der Festhalle und dem Messezelt auf dem Hermann-Hülser-Platz die perfekte Anlaufstelle. Mehr als 50 Aussteller präsentierten sich dort unter dem Motto "Viersen ist vielfältig", darunter die städtischen Grundstücksgesellschaften, Handwerker, Makler sowie Bauträger und Bauunternehmen. In diesem Jahr war erstmals die Grundstücks-Marketing-Gesellschaft (GMG), eine Tochter der Stadt, Veranstalter der Immobilienbörse.

"Dies ist die erste Neuerung", erläutert Norbert Jansen, Prokurist der GMG. Zuvor habe die Stadt die Veranstaltung organisiert. "Es war eine deutliche Entwicklung ablesbar, die Börse wurde in den letzten Jahren immer größer, die Besucherzahl sowie die Nachfrage - besonders nach Wohngrundstücken - stiegen." Um großen wie kleinen Besuchern etwas zu bieten, gab es erstmals ein Live-Cooking-Areal sowie eine Kinderwelt. Laut Jansen kommen rund 70 Prozent der Besucher von außerhalb, dies sind also Interessenten, die Viersen noch nicht so gut kennen.

"Es ist wichtig, dass wir ihnen die vorhandene Infrastruktur zeigen." Aus diesem Grund wird unter anderem eine zweistündige Busfahrt organisiert, bei der die Innenstadt, Grünanlagen sowie Baugebiete angefahren werden. "Die Menschen, die hier bauen, suchen einen schönen Gesamteindruck", so Jansen. An die Bustour im vergangenen Jahr erinnert er sich mit gemischten Gefühlen: Damals blieb der Bus in einem Schlagloch in dem Baugebiet an der Landwehrstraße stecken.

"Zuerst war ich erschrocken, doch dann kamen immer mehr Anwohner auf die Straße, brachten uns Kaffee und Kuchen - und viele der Teilnehmer fragten im Anschluss der Tour explizit nach freien Grundstücken in diesem Gebiet."

Eine besondere Art der Immobilien-Präsentation bot die LBS an: Besucher der Börse können mit einer Virtual-Reality-Brille einen sogenannten 360°-Rundgang durch ein Haus tätigen und sich so einen ersten Eindruck verschaffen. "Wir vermarkten aktuell einen Neubau, bestehend aus 28 Einfamilienhäusern, an der Brüsseler Allee", erklärt Bernd Ivangs, Gebietsleiter der LBS. "In Viersen ist im Moment noch kein Haus dieses Typs gebaut, doch es gibt baugleiche Immobilien in Erkelenz." Diese wurden mit einer 360°-Kamera abfotografiert, wodurch Besucher in der Lage sind, die Häuser virtuell zu "begehen".

Sarah Biermann wohnt mit ihrer Familie zurzeit noch in Duisburg und erwägt einen Umzug nach Viersen. Daher besucht die 31-Jährige mit ihrem Mann Marc (33) und Tochter Emily (1) auf der Immobilienbörse vor allem die Stände von Maklern sowie Banken. "Viersen ist in vielerlei Hinsicht interessant für uns", so Biermann.

"Es gibt gute Kita-Angebote, auch die Kosten beispielsweise für ein Auto sind günstiger als in einer Großstadt." Auch Ilona und Eduard Cymbalov möchten nach Viersen ziehen. Der Grund: "Dann haben wir es näher zur Arbeit und zu den Schwiegereltern", so Ilona Cymbalov. Die beiden Mönchengladbacher finden die Idee einer Immobilienbörse sehr gut. "Es spart Zeit, so viele Anbieter an einem Ort zu finden."

Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) kann es gut nachvollziehen, dass gerade junge Paare und Familien nach Viersen ziehen möchten: "Ich komme selbst aus einer Großstadt und genieße es, hier im ländlichen Raum mit städtischen Strukturen zu leben."

(eva)
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