Brüggen Immer gibt's Fritten für Kinder

Brüggen · Das Brachter Dohlenfest ging an diesem Wochenende zum 25. Mal über die Bühne. Im Laufe der Jahrehaben sich Gewohnheiten gebildet, die nicht mehr wegzudenken sind: Trödelmarkt, Bilderausstellung, Zauberer.

Damals wie heute gibt es beim Brachter Dohlenfest lieb gewonnene Gewohnheiten, die einfach nicht mehr wegzudenken sind. "Ich erinnere mich an das erste Fest, als die verkehrsberuhigte Zone eingeweiht wurde und wir Kinder Pommes Frites umsonst bekamen", erzählt Dietmar Brockes (38), Vorsitzender der Trägergemeinschaft Brachter Dohlenfest. "Die Aktion gibt es heute noch – kostenlos Fritten für Kinder."

Eine Schlange bis zur Kirche

Metzgermeister Gottfried Giebeln, kurz "Fred" genannt, hatte damals überlegt, wie er zur Kinderfreundlichkeit des Dohlenfestes beitragen könnte: "Kinder essen gerne Fritten." Er gab in einer "Happy Hour" samstags zwischen 12 und 13 Uhr Fritten mit Mayo und/oder Ketchup an Kinder aus. Da kamen die Kinder gleich nach der Schule zu ihm. Generationen erfreuten sich an dieser netten Geste. Giebeln zeigt nach draußen auf die Straße: "Früher bildete sich eine Schlange bis zur evangelischen Kirche. Heute waren wieder 120 Kinder hier."

Dietmar Brockers ist seit vier Jahren Vorsitzender der Trägergemeinschaft: "Vorher stand ich schon beim Dohlenfest im Bierpavillon, den wir mit den preußischen Offizieren von der St. Johannes-Bruderschaft betrieben haben und wir dabei unsere Kasse aufbessern konnten."

Zauberer Bastian Füsers verrät: "Ich war das erste Trödlerkind. Meine Eltern gingen damals zum Vorstandsmitglied Franz Janssen und sprachen für mich vor. Ich saß zwischen den Ständen, die auf der Marktstraße aufgebaut waren." Daraufhin kam der Trödelmarkt für Kinder ins Rollen. Von Jahr zu Jahr kamen mehr Kinder dazu – zuerst auf der Hellstraße und jetzt auf der Altkevelaerer Straße. "Drei- bis viermal habe ich mitgemacht", erzählte Bastian Füsers: "Ich habe viele gute Sachen verkauft und nahm einmal bis zu 100 Mark ein." Ein Renner waren die He-Mann-Figuren. Vater und Mutter waren nicht dabei. "Ich bin so manchmal von Erwachsenen betuppt worden." Irgendwann trat Alfred Czernewitz, Magier vom magischen Zirkel in Bonn, beim Dohlenfest auf", erinnert sich der 31-jährige Bastian Füsers: "Ich fragte ihn nach einigen Tricks." Er merkte, dass der "Brauter Jong" Sachkenntnisse über Zaubern hatte. "Er ermunterte mich, bei der Trägergemeinschaft vorstellig zu werden und seitdem gehöre ich halbwegs zum Inventar", lachte Bastian Füsers.

Ob es Walter Feyen mit seiner abwechslungsreichen Bilderaussstellung im evangelischen Jugendheim ist oder der 100-jährige Amicitia-Chor Bracht – der nur einmal wegen seines Jahresausfluges nicht konnte – sie alle stehen zu ihrem Dohlenfest und tragen zu dessen Gelingen bei.

(RP)
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