Niederkrüchten Idee: Verwaltung auf Tour mit dem "Bürgerkoffer"

Niederkrüchten · Die Niederkrüchtener CDU schlägt vor, einen mobilen Bürgerservice für Hausbesuche einzurichten

Die Niederkrüchtener CDU will den Service der Gemeindeverwaltung weiter ausbauen: Sie fordert die Anschaffung eines "Bürgerkoffers", mit dem ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Bürger zu Hause aufsuchen könnte. Die Bürgerservice-Öffnungszeiten seien insbesondere in Elmpt gut bemessen, auch könnten außerhalb der Öffnungszeiten Termine vereinbart werden, erklärt Johannes Wahlenberg, Fraktionsvorsitzender der CDU. Es gebe aber Bürger, denen es aufgrund von Behinderungen oder wegen ihres Gesundheitszustands nicht möglich sei, kommunale Dienstleistungen über den Bürgerservice in Anspruch zu nehmen, führt Wahlenberg für die Fraktion aus. Das umfasst beispielsweise die Beantragung von Dokumenten wie Personalausweis, Reisepass oder Aufenthaltsbescheinigung, Ummeldungen oder Beglaubigungen. Wahlenberg: "Aufgrund des demografischen Wandels ist damit zu rechnen, dass dieser Personenkreis größer wird. Auch Heimbewohner sind betroffen." Mit dem mobilen "Bürgerkoffer" sollen Verwaltungsmitarbeiter den Bürger zu Hause aufsuchen können, "um ihm in einem würdevollen Rahmen die selbstständige Beantragung von Angelegenheiten zu ermöglichen", teilt die CDU mit.

Einige Kommunen nutzen den "Bürgerkoffer" bereits, den die Bundesdruckerei für Kommunalverwaltungen anbietet. Verwaltungsmitarbeiter besuchen mit dem Koffer Bürger daheim oder bieten den Bürgerservice in Ortsteilen an, in denen es keine Verwaltungsstellen mehr gibt. Die Stadt Recklinghausen etwa bietet mit dem "Bürgerkoffer" Sprechzeiten an verschiedenen Standorten an, zum Beispiel im Altenheim. Auch Hausbesuche können vereinbart werden. Die Stadt Düren hat den Koffer für ein halbes Jahr angemietet, um auszuprobieren, wie der mobile Bürgerservice ankommt.

Der Koffer enthält alles, was der Verwaltungsmitarbeiter braucht, um etwa Pass- und Ausweisangelegenheiten zu bearbeiten: Notebook, Signatur-Tablet, Fingerabdruck-Scanner, Drucker und eine Kamera, um biometrische Fotos zu erstellen.

Die Niederkrüchtener CDU schlägt vor, den Koffer gegebenenfalls für ein Jahr zu testen. Neben den Kosten sollte geklärt auch werden, ob der Koffer auch in Brüggen und Schwalmtal genutzt werden kann. Über den Antrag entscheidet der Gemeinderat.

Im vergangenen Jahr hatten die Bürgermeister der drei Grenzland-Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal die interkommunale Zusammenarbeit intensiviert. In drei Bereichen - bei der Wohngeldbearbeitung, bei der Rentenversicherungsberatung und beim Bereitschaftsdienst der Bauhöfe - arbeiten die Gemeinden seit 1. April zusammen.

(RP)
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