Serie Türen Erzählen Geschichten Hinter dem Kupfer die Abendruhe

Viersen · Tagsüber stehen Fernseh-Konditor Marcel Seeger und seine Frau Ulrike in der Öffentlichkeit

 Ulrike und Marcel Seeger an ihrer privaten Haustür aus Kupfer, geschaffen vom Künstler Hans Verfürth.

Ulrike und Marcel Seeger an ihrer privaten Haustür aus Kupfer, geschaffen vom Künstler Hans Verfürth.

Foto: jobu

Lobberich Die großen Schaufenster geben den Blick frei ins helle, freundliche Cafe. Drinnen ist Ulrike Seeger zu sehen. Und ihr Mann Marcel. Wenn er nicht gerade wieder in Köln vor der Kamera für eine Fernsehsendung Torten kreiert. Ja, der Konditormeister und seine Frau sind viel in der Öffentlichkeit. Nach Feierabend indes, da ziehen die beiden sich zurück ins Private. Und das liegt hinter einer Tür, die im Ensemble historischer Hauseingänge in der Straße an St. Sebastian in Lobberich bildlich gesehen aus dem Rahmen fällt: modern, massiv, metallisch.

"Mein Vater war befreundet mit dem Künstler Hans Verfürth, der für uns vor mehr als 40 Jahren die Haustür gestaltet hat", erinnert sich Seeger. Kupfern die Tür, Patina hier und da in den Vertiefungen und Ausbuchtungen, die je nach Lichteinfall wie grau glänzende Schlacke, braun schimmerndes Gestein oder golden glitzerndes Metall wirken. "Das ist großartiges Handwerk", lobt Seeger die Arbeit und fügt gleichhinzu: "Wenn man, wie ich selbst, ein Handwerk betreibt, weiß man das zu schätzen."

Sein kunstvolles Handwerk, die Konditorei, betreibt er in vierter Generation der Familie Seeger in Lobberich. Setzt auf Qualität und Genuss als Alternativen zu preiswerten Tiefkühlkuchen und billigen Fabrikplätzchen. Kreationen wie Nettetaler Pralinen und Nettetaler Konfitüren sind dort zu finden, dazu am Seitenfenster das traditionelle "Eis am Kreis."

Seegers Prinzip: "Ideen, Fleiß und Herzblut" kommt auch Nettetal zugute: Viele Fernsehfans, die "aus ganz Nordrhein-Westfalen ins Cafe kommen, bummeln auch durch die schöne Stadt und sind sehr angetan", erzählt der Konditormeister. Was den meisten dabei allerdings verborgen bleibt, ist neben dem Cafe um die Ecke: die Kupfertür, die Blicke von außen abschirmt. "Dahinter sind wir dann ganz für uns, lassen den Tag Revue passieren und genießen die Ruhe", sagt Ulrike Seegers.

(jobu)
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