Kreis Viersen Heute wird gestreikt

Kreis Viersen · Viele Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes legen für zwei Tage ihre Arbeit nieder. In Viersen sind vor allem Verkehr und Kitas betroffen.

So erlebten die Düsseldorfer den Warnstreik
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Die Gewerkschaft Verdi verstärkt ihre Streiks im öffentlichen Dienst, weil die Angebote der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde nach Verdi-Angaben weit von den Forderungen der Gewerkschaft entfernt lagen. Verdi fordert 100 Euro sowie 3,5 Prozent mehr Gehalt für die Angestellten. Heute und morgen wird der öffentliche Personennahverkehr durch die Streiks stark beeinträchtigt. Kitas, Stadtverwaltungen, Sparkassen und Gesundheitseinrichtungen streiken nur morgen. Die Rheinische Post beantwortet die wichtigsten Fragen zum Streik.

Worauf müssen sich Eltern einstellen?

Am Donnerstag werden in Viersen mindestens drei Kitas und drei Nachmittagsbetreuungen in offenen Ganztagsschulen geschlossen bleiben. Weitere Kitas werden nur mit Notgruppe öffnen. "Um welche Kitas es sich handelt, wissen wir nicht. Verdi hat uns aber versichert, dass die betroffenen Eltern heute informiert werden. Wenn alle Erzieherinnen an einer Kita streiken, wird es für uns schwer, eine Notgruppe zu besetzen", sagte Wolfgang Güdden, Leiter der Hauptverwaltung. Die Stadt werde versuchen, so viele Notbesetzungen wie möglich einzurichten. Trotzdem sollten Eltern versuchen, morgen ihre Kinder anders unterzubringen, sagte Güdden. In Nettetal, Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten sollen keine Kindertagessstätten oder offenen Ganztage von dem Streik betroffen sein.

Welche Rechte haben Eltern, wenn die Kita streikt?

Wenn die Kita ohne Notfallplan streikt und Eltern ihre Kinder nirgendwo unterbringen können, dürfen sie kurzzeitig zu Hause bleiben, sagt Dr. Marco König. Laut dem Viersener Fachanwalt für Arbeitsrecht bekomme man jedoch kein Entgelt dafür. "Es ist die gleiche Situation wie bei einer Krankheit des Kindes", sagt der Experte. Es würde daher genügen, morgens beim Arbeitgeber anzurufen und sich abzumelden.

Einen Anspruch, seinen Nachwuchs im Streikfall mit zur Arbeit nehmen zu dürfen, gebe es nicht. Sollte der Arbeitgeber zustimmen, sei das allerdings denkbar. Dann müssten jedoch einige versicherungstechnische Fragen geklärt werden.

Wie wirkt sich der Streik auf den Nahverkehr aus?

Der freigestellte Schülerverkehr wird wie schon am ersten Streiktag in der vergangenen Woche planmäßig fahren, teilte die NEW mit. Die übrigen Fahrgäste müssten sich auf Ausfälle und Verspätungen im Linienverkehr einstellen. Die NEW versuche, das Fahrpersonal so einzusetzen, dass die Kunden möglichst wenig von dem Streik betroffen würden.

Was passiert, wenn in der Kläranlage gestreikt wird?

Nichts. Zwar werden sich wieder Mitarbeiter des Niersverbandes beteiligen. "Die Prämisse ist aber, dass die Sicherung der Abwasserreinigung gewährleistet ist", sagte Niersverband-Sprecherin Margit Heinz. Wie viele Mitarbeiter genau streiken würden, sei noch unklar. In der vergangenen Woche waren es 35 und damit zehn Prozent der Belegschaft.

(RP)
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