Brüggen Helfer räumen im Brachter 900-Jahr-Wald auf

Brüggen · Zwischen den jungen Bäumen haben sich unerwünschte Pflanzen angesiedelt. Freiwillige rissen sie trotz Kälte aus

Fast anderthalb Jahre nach der Pflanzung haben sich im 900-Jahr-Wald in Bracht so genannte Pionierpflanzen breitgemacht. Das sind Pflanzen, die neue Flächen als erste besiedeln. Im 900-Jahr-Wald sind sie unerwünscht, denn dort sollen gewünschte Pflanzen eine Chance haben, zu gedeihen. 15 Freiwillige folgten am Samstag dem Aufruf des Initiators, René Bongartz, um diese unerwünschten Pflanzen auszureißen. Regen und Kälte konnten sie nicht davon abhalten. Es wurde gerupft und abgeknickt, während sich die Brüggener durchs matschige Gelände kämpften. Auch Bürgermeister Frank Gellen (CDU) packte mit an. Als das Dohlendorf 2016 das Jahr der urkundlichen Ersterwähnung vor 900 Jahren feierte, wurden auf einer Fläche zwischen Gartenstraße und Alster Kirchweg 900 junge Bäume gepflanzt. Bürger, die Patenschaften für die Bäume übernommen hatten, setzten neun verschiedene Baumarten. In einigen Jahren soll so ein prächtiges Wäldchen entstehen, das auch als Naherholungsort dient.

Zu den Pionierpflanzen zählen das kanadische Berufkraut und der wilde Wermut. Beide siedeln sich gern in vegetationslosen Gebieten an, nehmen dabei aber anderen Pflanzen den Raum, um zu wachsen. Über den Winter sind die Pflanzen nun weitgehend vertrocknet, so konnten sie jetzt gut abgeknickt werden. "Die Pionierpflanzen zeigen an, dass der Boden strapaziert war", so Bongartz. "Anfang des Jahres 2016 war der Boden nahezu tot, es gab noch nicht mal Regenwürmer. Durch die landwirtschaftliche Nutzung wurde der Boden ziemlich ausgelaugt." Die Wurzeln von Berufkraut und Wermut verrotten und lockern den Boden auf, damit die 900 Bäumchen ihre Wurzeln besser ausbilden können. Im kommenden Frühjahr sollen dann auch andere Pflanzen eine Chance haben, auf dem Boden zu gedeihen.

(bigi)
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