Niederkrüchten Hausmeister bilden jetzt ein Team
Niederkrüchten · Viele Reparaturen musste die Gemeinde Niederkrüchten bislang von Firmen machen lassen. Dafür zahlte die Gemeinde jährlich einen fünfstelligen Betrag. Ein neues Konzept soll dafür sorgen, dass die Gemeinde erheblich spart

Nein, Bürgermeister Kalle Wassong (Mitte) repariert jetzt keine tropfenden Wasserhähne. Aber er stellte mit Björn Cüsters von der Verwaltung (links) das neue Konzept und neue Outfit der Hausmeister ( Frank Gluth, Thomas Eckhardt, Rainer Monix, Richard Dohmen und Torsten Rasig) vor. Gemeinsam bilden sie den "Hausmeisterpool".
Foto: BuschLampe kaputt? Abfluss verstopft? Fenster klemmt? Wasserhahn tropft? Heizung läuft nicht? Dann sind Frank Gluth, Thomas Eckhardt, Rainer Monix, Richard Dohmen und Torsten Rasig gefragt. Das Quintett versieht in den gemeindlichen Schulen, Sporthallen und Veranstaltungsstätten den Hausmeisterdienst. Jeder hat seinen eigenen Bereich: Gluth ist fürs Rathaus samt Bürgerservice zuständig, Eckhardt für die Elmpter Grundschule, Monix fürs benachbarte Bürgerhaus, Dohmen für die Niederkrüchtener Grundschule sowie die Turnhallen und Rasig für die Realschule und das ehemalige Hauptschulgebäude.
Damit sind aber bei weitem nicht alle gemeindlichen Gebäude abgedeckt. Die Gemeinde betreibt mehrere Sozialwohnungen, zwei Bäder, und vier der insgesamt zehn Kindertagesstätten im Gemeindegebiet sind ebenfalls in kommunaler Trägerschaft. Wenn dort Reparaturen zu erledigen sind, dann wurde bisher meist eine externe Firma beauftragt, um das Problem zu beheben. "Häufig waren das Kleinstreparaturen, die eigentlich jeder zu Hause selber macht", sagt Cüsters - zum Beispiel den Heizkörper entlüften oder einen Siphon austauschen. Die Rechnungen, die auf diese Weise zusammenkamen, summierten sich zum Jahresende regelmäßig auf einen fünfstelligen Betrag.
Den will Björn Cüsters vom Hoch- und Straßenbauamt der Gemeinde in Zukunft weitgehend einsparen. Er hat einen Hausmeisterpool ins Leben gerufen, in dem die fünf Hausmeister künftig zusammenarbeiten. In der Praxis sieht das so aus, dass jeder grundsätzlich für sein Objekt verantwortlich bleibt - außer dienstags: Dann ist Team-Tag. Die Reparaturen, die vorher extern vergeben wurden, erledigt künftig das gemeindeeigene Hausmeister-Team. Den Einsatzplan legt Cüsters als Leiter des Hausmeisterpools fest - je nachdem, was gerade zu tun ist. "Gewerkspezifisch" nennt Cüsters das. Denn die Hausmeister bringen entsprechendes Vorwissen mit: Gluth und Rasig beispielsweise sind gelernte Elektriker, Eckhardt ist gelernter Dachdecker.
Diese Lösung bringt eine beträchtliche Kosteneinsparung mit sich und hat überdies den Vorteil, dass komplexere Aufgaben, die einer alleine nicht schaffen kann, im Team lösbar sind. Das gilt zum Beispiel für Möbeltransporte oder aktuell für die Reinigung des verzweigten Luftkanalsystems in der Niederkrüchtener Doppelturnhalle. Gegenseitige Urlaubs- und Krankheitsvertretungen sind ebenfalls Teil des Konzepts. Mit den neu angeschafften Dienst-Smartphones wurde zugleich eine App-gesteuerte mobile Zeiterfassung eingeführt.
Ein weiterer Aspekt: Die fünf Hausmeister, die bislang eher als Einzelkämpfer unterwegs waren, werden zum Team, in dem sich alle gegenseitig unterstützen. "Gute Idee", befindet Frank Gluth stellvertretend für die Kollegen.
Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos), erklärtermaßen ein Verfechter von Teamwork und Netzwerkarbeit, sieht das als durchaus erwünschten Nebeneffekt. Einheitliche Dienstkleidung - mit großem Niederkrüchten-Logo auf dem Rücken - macht den Team-Gedanken auch nach außen sichtbar.