Brüggen Halle soll im Juli fertig sein

Brüggen · Die Mehrzweckhalle Brüggen hat ihr Richtfest hinter sich. Zimmerleute haben acht Leimbinder in Position gebracht, die bald das Dach tragen. Im September 2013 sollen sich künftige Hallennutzer bei einem Fest präsentieren.

 Zahlreiche Gäste kamen zum Richtfest der Mehrzweckhalle. Vorn am Mikrofon Brüggens Bürgermeister Gerhard Gottwald.

Zahlreiche Gäste kamen zum Richtfest der Mehrzweckhalle. Vorn am Mikrofon Brüggens Bürgermeister Gerhard Gottwald.

Foto: Busch

Hoch oben auf dem Gerüst an der Brüggener Mehrzweckhalle weht die mit bunten Bändern von den Auszubildenden der Gemeinde geschmückte Birke im Wind. "Kamerad, schenk ein!", fordert Zimmerer Michael Hagemann von der Firma Brüggemann aus Neuenkirchen seinen Gesellen beim Richtspruch immer wieder auf. Über den Köpfen der Gäste genehmigt sich der Zimmerer zur Feier des Richtfestes nach alter Sitte den einen oder anderen Kurzen.

Derweil blickt Gerhard Gottwald noch ein wenig unsicher am Gerüst entlang nach oben. "Wo muss ich hoch?", fragt Brüggens Bürgermeister. Er soll den letzten langen, dicken Nagel in das Gebälk schlagen. Eine Aufgabe, "wozu ich mich überhaupt nicht in der Lage sehe. Ich werde den symbolischen ersten Schlag machen", meinte Gottwald schon in der Ansprache beim Festakt.

Hagemann griff die Bemerkung auf und rief nach den ersten Schlägen Gottwalds in die Runde: "Der Nagel glüht ja schon." Gottwald war wenig später froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben: "Manchmal muss man auch solche Wege gehen."

Die Mehrzweckhalle, über die die Brüggener lange diskutiert haben, ist die Überwindung allemal wert. Sie sei ein "historisches Bauwerk", meinte Gottwald und erinnerte an einen Zeitungsartikel, in dem Schulleiter Hubert Lorek vor 33 Jahren den Bau einer zweiten Turnhalle beantragt hatte. Nicht umsonst waren Zeitzeugen wie Ehrenbürgermeister Karl-Heinz Mesterom und der langjährige Ratsherr Erwin Nasarzewski nun beim Richtfest dabei. Schulleiter Lorek werde mit "leichter Verzögerung" zur Einweihung eingeladen.

"Die Zeit war viele Jahre nicht reif, weil das Geld nicht da war. Heute können wir uns die Halle auch im Hinblick auf die Folgekosten leisten", sagte Gottwald. Aus seinem Büro heraus verfolge er die Bauarbeiten täglich und freue sich über die "handwerkliche Meisterleistung des Rohbaus mit Pfahlgründung" durch die Firma Walke und Acker. In dieser Woche haben ihn die Zimmerleute beeindruckt. "Unglaublich, wie schnell das gegangen ist", sagte Gottwald.

Unter anderen brachten sie acht gewaltige Leimbinder an die richtige Position. Sie tragen demnächst das Dach der Mehrzweckhalle. Laut Hagemann wurden sie bei der Firma Derix in Niederkrüchten gefertigt. Jeder von ihnen wiegt rund 3,5 Tonnen, das entspricht etwa 14 000 Päckchen Butter. Rund zehn Monate wird der Bau die Gemeinde noch beschäftigen. 30 Gewerke stehen an. Im Juli 2013 soll die Halle fertig sein. Für September ist eine Festwoche zur Einweihung geplant, in der sich alle zukünftigen Nutzer der Halle präsentieren können.

(wiwo)
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