Wohnen im Kreis Viersen GWG sucht weiter Bauland im Kreis

KREIS VIERSEN · Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) für den Kreis Viersen hat derzeit 310 Wohnungen im Bau, von denen 210 öffentlich gefördert werden. Die Durchschnittsmiete liegt bei 5,27 Euro. Pläne gibt es auch für Kempen und Elmpt.

 Am Heyerdrink in Kempen hat die GWG 59 Wohnungen errichtet.

Am Heyerdrink in Kempen hat die GWG 59 Wohnungen errichtet.

Foto: deckers

Ihr knapp 60-Millionen- Euro-Investitionsprogramm 2016/20 arbeitet die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen weiterhin zielstrebig ab. Derzeit betreut sie den Bau von 310 Wohnungen zwischen Rhein und Grenze, von denen rund 70 Prozent öffentlich gefördert sind. „Wir leisten damit einen erheblichen Beitrag zum überall geforderten ‚Bezahlbaren Wohnen‘ in der Region“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Günter Werner bei der Vorlage der Bilanz 2018 im „Haus der Wirtschaft“ in Viersen.

Im vergangenen Jahr hat die GWG 66 Wohnungen für rund zehn  Millionen Euro fertig gestellt, davon sind 62 öffentlich gefördert: in Brüggen (Niedertor 6), Grefrath-Oedt (Rubensweg 9), Willich-Schiefbahn (Heerstraße 5) und Schwalmtal-Waldniel (Fichelner Weg). Im Februar 2019 wurde das erste von vier Mehrfamilienhäusern am Heyerdrink/Mühlenwall in Kempen fertig, drei weitere sind im Bau. Insgesamt entstehen dort 59 Wohnungen mit Tiefgarage, davon sind 60 Prozent öffentlich gefördert. Die Miethöhen liegen bei 8,50 Euro pro Quadratmeter (frei finanziert) und 5,05 Euro pro Quadratmeter (öffentlich gefördert).

Bezugsfertig werden zum 1. Juli 18 Wohnungen in einem dreigeschossigen Mehrfamilienhaus an der Bahnstraße in Grefrath. In einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Bauverein Meerbusch entstehen 66 Wohnungen an der Moerser Straße in Meerbusch-Büderich im Rhein-Kreis Neuss. Dort errichtet ein privater Investor weitere 34 Wohnungen (frei finanziert).

Für den GWG-Vorstand Michael Aach ist dies ein hervorragendes Beispiel für die Zusammenarbeit von gemeinnützigen Wohnungsunternehmen und privatem Bauträger: „Wir leisten einen Beitrag zur Behebung des Wohnungsmangels und zur Steigerung der Attraktivität in der Stadt Meerbusch“, sagte Aach.

Dabei werde die GWG die „Mietpreise moderat halten“, versicherte er. Die Durchschnittsmiete (kalt) im öffentlich geforderten Wohnungsbau steigt um zwei Prozent oder zehn Cent auf 5,27 Euro pro Quadratmeter. „Wir reizen den Markt nicht aus“, bleibe die Richtschnur. Das gelte auch für frei finanzierte Wohnungen.

Um jährlich leichte Mietanhebungen komme man nicht herum, da sie sogar der Zuschussgeber Land NRW verlange. Und es müsse ein kleiner Überschuss erwirtschaftet werden, damit das Eigenkapital gestärkt werden könne, ohne dass es keine Kredite gebe. Letztere brauche die GWG für künftige Bauvorhaben, für die sie ständig laufend auf Grundstückssuche ist. „Wir sind mit der Stadt Kempen im Gespräch wegen St. Hubert, wir schauen auch auf das Heine-Land in Niederkrüchten-Elmpt“, sagte Aach.

Erhebliche Summen investiert das Unternehmen auch in den Bestand; ihm gehören schließlich knapp 4600 Wohnungen. So wurde in Kempen-Hagelkreuz in einem Mehrfamilienhaus nachträglich ein Aufzug eingebaut; in St. Tönis (Tönisvorst) wurden Häuser an der Leipziger Straße und der Rue de Seés grundlegend saniert. Auch in Willich-Anrath erhielt ein Haus am Mertensweg nachträglich einen Aufzug. Insgesamt flossen 4,6 Millionen Euro in Instandhaltung und Modernisierung.

Mit ihren Kunden kommuniziert die GWG zunehmend auch online, denn seit Juli 2018 gibt es das Mieterportal „Meine GWG Kreis Viersen“. Von rund 4500 Kunden haben sich schon im ersten Anlauf zehn Prozent den Zugangscode schicken lassen, um Vertragsänderungen, Schadensmeldungen oder Beschwerden über das Internet zu übermitteln. Das Portal soll nach den Worten von Landrat Andreas Coenen (CDU), der nebenamtlicher GWG-Vorstand ist, kontinuierlich ausgebaut werden bis hin zu einer „virtuellen Wohnraumbesichtigung“.

Immerhin gab es im vergangenen  Jahr 1500 Wohnraumanfragen, im ersten Quartal 2019 waren es rund 400. GWG-Wohnungen sind gefragt, denn die Leerstandsquote ist auf 1,3 Prozent gesunken. Die Fluktuationsrate liegt bei neun Prozent.

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