Niederkrüchten Gut Meinfeld gewinnt bei Stall-Wettbewerb

Niederkrüchten · Das Engagement von Jan und Lucia Behlau wurde mit einem Preis im Wettbewerb "Unser Stall soll besser werden" ausgezeichnet.

 Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Zeitschrift Reiter Revue suchten unter dem Motto "Unser Stall soll besser werden" den optimalen Stall, der Pferden mit Licht, Luft und vielen Bewegungsmöglichkeiten ein schönes Leben sichert. Über den ersten Platz freuten sich jetzt Lucia und Jan Behlau.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Zeitschrift Reiter Revue suchten unter dem Motto "Unser Stall soll besser werden" den optimalen Stall, der Pferden mit Licht, Luft und vielen Bewegungsmöglichkeiten ein schönes Leben sichert. Über den ersten Platz freuten sich jetzt Lucia und Jan Behlau.

Foto: Wolters

Ein bisschen stolz sind Jan Behlau und seine Frau Lucia schon. Drei Jahre hatten sie gebaut und dabei fast keinen Stein auf ihrem Gut Meinfeld in Oberkrüchten, direkt an der niederländischen Grenze, auf dem anderen gelassen. Nun wurde ihr Engagement von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und der Fachzeitschrift Reiter Revue bei einem Wettbewerb geadelt. Gut Meinfeld gewann den Wettbewerb "Unser Stall soll besser werden".

Der Wolken wissen an diesem Samstagmorgen noch nicht so genau, ob sie die Sonnenstrahlen durchlassen wollen. Auf der Terrasse ist die Kaffeetafel gedeckt und die ersten herbstlichen Vorboten ziehen durch den Park. Es ist Herbstfest auf Gut Meinfeld. Jan Behlau und seine Frau sind eigens aus Brüssel angereist, um dabei zu sein. Das ist Ehrensache.

"Ich freue mich für meine Frau und unsere Mitarbeiter", sagt Jan Behlau. Der Erfolg im bundesweiten Wettbewerb "Unser Stall soll besser werden" bestätigt ihn darin, dass das, was auf Gut Meinfeld im Zuge des Umbaus von einem reinen landwirtschaftlichen Betrieb zu einem Gestüt passierte, gut und richtig war. "Gut Meinfeld passt perfekt" sagt Dr. Hanno Dohn, einer der Juroren. Der Wettbewerb fokussiert sich auf das Wohlbefinden des Pferdes. Licht, Luft, Bewegung und Sozialkontakte sind die entscheidenden Kriterien.

Jan und Lucia Behlau haben sich viele Gedanken gemacht, um die ehemaligen Rinder- und Schweineställe pferdegerecht zu gestalten. Unter anderem ließen sie große Fenster einbauen, die Pferde schauen zur Freude der Behlaus auf den Hof oder die Stallgassen. Wenn es einmal eng wurde, bekamen die Boxen Schiebetüren oder der Stall eine zweite Fluchttüre. Die Boxengitter sind flexibel und damit auch die Größe der Boxen. "Grundsätzlich können die Pferde, die sich verstehen auch nachts zusammenstehen", erläuterte Lucia Behlau. Trenngitter wurden mit aufklappbaren Fenstern gestaltet. In Bodennähe wurden Lüftungsschlitze in die Boxen eingelassen, um die Ammoniakbelastung zu verringern. Alle Pferde kommen täglich auf die Weide. Dafür verschieben die Mitarbeiter auch schon einmal ihre Arbeitszeiten, vor allem in der Zeit, in der die Bremsen die Tiere quälen. "Es sind alles kleine Sachen mit einer großen Wirkung", sagt Lucia Behlau. "Wir sehen, dass die Pferde es uns danken, und das macht Spaß", meint Jan Behlau.

Ausgangspunkt für den großen Umbau war die Idee des 66-Jährigen, den Betrieb mit Solaranlagen und Hackschnitzelheizung energetisch so zu gestalten, dass er CO2-neutral ist. "Das hat starke Eingriffe in die Bausubstanz mit sich gebracht und so kam eines zum anderen", erläutert Jan Behlau. Es war ihm wichtig, Firmen aus der Region mit den umfangreichen Maßnahmen zu betrauen. Zwischen den Unternehmern habe sich eine Eigendynamik entwickelt. "Sie hatten ein Wir-Gefühl und haben sich verantwortlich gefühlt", sagt Behlau.

(wiwo)
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