Sportlicher Rentner aus Viersen Mit 77 so fit wie ein 40-Jähriger

Viersen · Günter Bongartz ist wohl der sportlichste Rentner Viersens. Bereits zum 18. Mal legte er das Sportabzeichen ab und errang die Sportkrone. Die bekommt nur, wer die Leistungen eines 40-Jährigen schafft.

 „Wenn man will, kann man alles!“ Günter Bongartz begann erst im Rentenalter, Sport zu treiben. Für 2019 hat er schon große Pläne.

„Wenn man will, kann man alles!“ Günter Bongartz begann erst im Rentenalter, Sport zu treiben. Für 2019 hat er schon große Pläne.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Günter Bongartz aus dem Viersener Bockert hat in diesem Jahr das Sportabzeichen bereits zum 18. Male abgelegt. Im vergangenen Jahr überlegte der heute 77-jährige ehemalige Schriftsetzer, der schon immer sportlich vielseitig auch in der Jugend interessiert war: „Welche neuen Herausforderungen könnte ich noch in Angriff nehmen? Ehrlich gesagt: Das Sportabzeichen zu machen, war nicht mehr die große Nummer.“ Ihm stellte sich eine Frage, warum er ein ganzes Jahr regelmäßig bei den Trainigsstunden anwesend sein muss, wenn er das Sportabzeichen in geringer Zeit absolvieren kann.

Er wurde fündig bei den Abnehmern des Turnvereins Erkelenz 1860. Die Disziplinen Standweitsprung, Schleuderball, 30-Meter-Sprint und einem 3000-Meter-Lauf wurden von ihm dann genau in genau 24 Minuten geschafft. „Das war schon eine Marke“, meint er. In diesem Jahr wollte er die Zeiten unter 15 Minuten drücken. Anstelle des 3000-Meter-Laufes nahm er Schwimmen von 200 Metern. Das Stadion des M. Gladbacher TV 1848 in Mönchengladbach erfüllte dazu alle Voraussetzungen, weil es dort auch ein Schwimmband mit 25-Meter-Bahn gibt. Drei Übungsleiter waren ihm bei seinem Vorhaben behilflich.

Hier gelang es Bongartz, das Sportabzeichen in genau neun Minuten und 47 Sekunden zu erreichen. „Ob diese Zeit für einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde reichte oder diese Zeit gar ein Weltrekord bedeutet, ist schwer zu sagen“, meint er schmunzelnd. Im Vorfeld hatte er schon weitere Disziplinen des Sportabzeichens erfüllt, obwohl er aus vier Bereichen nur jeweils eine Disziplin erfüllen muss. Die Voraussetzung fürs Sportabzeichen ist, dass Schwimmen als weitere Übung nachgewiesen werden muss. „Warum nicht die restlichen Disziplinen machen, 19 an der Zahl, das wäre doch eine neue Herausforderung.“

In der Turnhalle Viersen absolvierte er als letzte Disziplin den Schulterstand, eine Übung aus dem Turnbereich. „Somit sind alle Erfordernisse mit Erfolg abgelegt.“ Sportkameraden machten den 71-Jährigen darauf aufmerksam, die Bedingungen für die Sportkrone zu erfüllen. „Was ist Sportkrone, was wird von mir verlangt?“, fragte er sich dabei. Er musste die Leistungen eines 40-Jährigen schaffen. Die Durchführung und Bestätigung der Leistungen unterlagen der Deutschen Sportkrone. „Kugelstoßen, Weitsprung und ein 25-Kilometer-Lauf waren dabei drei von fünf Disziplinen, die schon einiges abverlangten“, erzählte er. Ihm wurde dann die begehrte Urkunde ausgehändigt.

Wie sieht die Zukunft aus? Er hat keine Scheu vor neuen Herausforderung in der Leichtathletik, aber es dürfte auch mal etwas anderes sein. „Warum soll ich nicht einmal bei einem altersgerechten Zehnkampf mitmachen“, überlegt er sich. „Natürlich ist beim Zehnkampf keine hohe Punktzahl zu erwarten.“ Bongartz ist dennoch der Meinung: „Wenn man will, kann man alles.“

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