Viersen Grundgedanke: Zivile Hilfe für alle

Viersen · Das Deutsche Rote Kreuz feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Auch im Kreis Viersen reicht die Historie weit zurück, wenngleich es hier noch keine 150 Jahre sind.

 Das Deutsche Rote Kreuz feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Auch im Kreis Viersen reicht die Historie weit zurück, wenngleich es hier noch keine 150 Jahre sind.

Das Deutsche Rote Kreuz feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Auch im Kreis Viersen reicht die Historie weit zurück, wenngleich es hier noch keine 150 Jahre sind.

Foto: Siemes, Horst

Viersen Wer die Kreisgeschäftstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an der Hofstraße in Viersen betritt, dem fällt neben den Fotos der aktuellen Werbekampagne sofort der moderne Druck auf. Er zeigt einen distinguiert aussehenden Mann. Es ist der Gründervater des DRK, der Kaufmann Henry Dunant. Er ist im Jahr 1859 durch die Not und das Elend, welche die Schlacht von Solferino ausgelöst hat, so erschüttert, dass er zusammen mit den Dorfbewohnern zivile Hilfe leistet. Dunant entwickelt daraus die Idee zur Gründung von freiwilligen Hilfsgesellschaften, und das bereits dauerhaft in Friedenszeiten.

Seine Idee findet zahlreiche Anhänger. Am 9. Februar 1863 gründet sich das "Komitee der Fünf" (Gustave Moynier, Theodore Maunoir, Henry Dunant, General Guillaume Dufour und Louis Appia), das am 17. Februar 1863 zu einem ersten Treffen zusammenkommt. Es ist die Geburtsstunde des heutigen Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Es lädt Vertreter der europäischen Staaten zu einer internationalen Konferenz nach Genf ein, um sie von der Gründung nationaler Hilfsgesellschaften zu überzeugen. Am 12. November des gleichen Jahres wird auf deutschem Boden die erste nationale Rotkreuzgesellschaft gegründet. Es handelt sich um den Württembergischen Sanitätsverein. Wann genau im heutigen Kreis Viersen die erste Rotkreuzgesellschaft ins Leben gerufen wurde, ist nicht bekannt. Fest steht, dass 1890 in Kriegervereinen Sanitätskolonnen gegründet wurden, deren Aufgabe es sein sollte, im Krieg und im Privatleben bei Unglücksfällen Erste Hilfe zu leisten.

"Wie in Grefrath, so bestehen in Hüls und anderen Gemeinden die 1891 aus dem Kreis Kempener Kriegerverbund erwachsenen örtlichen Sanitätskolonnen jetzt seit 75 Jahren", heißt es so im Heimatbuch des Landkreises Kempen-Krefeld aus dem Jahr 1967. Detlef Blank, DRK-Kreisgeschäftsführer, kann auf zwei Ordner mit alten Unterlagen zurückgreifen. Es gibt ein Foto, das in den 1930er Jahren vor der Festhalle aufgenommen wurde. Es zeigt Frauen in Schwesterntracht mit Häubchen und Männer in militärisch streng wirkenden Uniformen. Zudem gibt es ein altes verbeultes Emaille-Schild mit dem Hinweis "Unfallmeldestelle" und dem Rot-Kreuz-Zeichen. "Diese Schilder wiesen früher darauf hin, wo eine Rotkreuzstation, also Helfer anzutreffen waren", berichtet Blank. Es sind Relikte der Vergangenheit, wie auch die frühere Bekleidung. Mit der Kommunalreform 1970 änderten sich die Strukturen des DRK im Kreis Viersen. Der Kreisverband wurde in seiner heutigen Form 1974 neu gegründet. Es gibt neun Ortsvereine, die den neuen kommunalen Grenzen angepasst wurden. Rund 600 Menschen sind in den Ortsvereinen ehrenamtlich aktiv. Sie tragen den Grundgedanken von Henry Dunant weiter.

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