Schwalmtal Grünfläche an der Pestmühle soll bebaut werden

Schwalmtal · In Waldniel fehlen Baugrundstücke. Der Bebauungsplan für die Fläche "Im Kamp" soll daher geändert werden

In Waldniel soll ein Grundstück gegenüber der Pestmühle, zwischen Wohngebiet Im Kamp und Pestmühle, mit Wohnhäusern bebaut werden. Dafür muss der Bebauungsplan geändert werden. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung dafür aus, das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes einzuleiten.

Geändert werden muss der Plan deshalb, weil die beiden Flurstücke, die bebaut werden sollen, im derzeit gültigen Plan noch als Spielplatz festgesetzt sind. Er steht aber nur im Plan, einen Spielplatz gibt es dort nicht.

Die Gemeindeverwaltung ist der Auffassung, dass die Fläche bebaut werden könnte. Denn als das Spielplatzkonzept erarbeitet wurde, habe man festgestellt, dass man auf einen Spielplatz dort verzichten könnte - schließlich gebe es in der Nähe der Pestmühle schon einen. Die Verwaltung befürwortet die Bebauung auch deshalb, weil es in absehbarer Zeit kaum noch Baugrundstücke in Waldniel geben wird, wenn erst die Bauabschnitte III und IV am Burghof bebaut sind. "Es gibt einen enormen Nachfrageüberhang", hatte Planungsamtsleiter Bernd Gather in der Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr erläutert. "Erste Bewerbungen für das Grundstück liegen schon vor." Die Gemeinde könne kaum noch Grundstücke anbieten.

Nicht alle Anwohner heißen das Vorhaben gut. Ein Ehepaar teilte der Gemeindeverwaltung mit, nicht einverstanden zu sein. Unter anderem beeinträchtige eine Bebauung den Lichteinfall in den Wohnraum und den Ausblick. Auch schätzt das Paar eine Erschließung der Fläche als unwirtschaftlich ein, warnt vor dem Eingriff in Natur und Landschaft und erklärt, die Fläche sei zwar als Spielplatz nicht ausgebaut worden, erfülle aber als innerörtliche Grünfläche durchaus eine Funktion, zum Beispiel zum Bolzen.

In der Ratssitzung gab ein weiterer Anwohner eine andere Einschätzung ab: Er lobte das Vorhaben - das Grundstück sei schließlich "das gepflegteste Hundeklo der Gemeinde". Gabriele Schoneweg (FDP) hatte zuvor in der Ausschusssitzung Verständnis für die Anwohner geäußert, die das Vorhaben kritisierten. Sie bewertete eine Planänderung wegen der Lichtverhältnisse und der Zufahrbarkeit als "unverständlich". Jürgen Heinen (Grüne) entgegnete, dass man eine innerörtliche Verdichtung wolle. Den ökologischen Wert der Wiese wolle er mal dahingestellt lassen.

Die Verwaltung bereitet nun zunächst die Änderung des Bebauungsplans vor. Der Entwurf wird voraussichtlich im Herbst öffentlich ausgelegt, dann können Bürger innerhalb einer vorgegebenen Frist Anregungen und Bedenken äußern. Erst dann wird entschieden, ob die Fläche bebaut werden darf.

(RP)
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