Mehrweg in Viersen Grüne fordern Pfandsystem und Vierstadtbecher für Viersen

Viersen · Die Stadt soll die Becher produzieren, zum Einsatz kommen sollen sie zum Beispiel bei Stadtfesten. Auch Gastronomen, Schulen und Firmen könnten einbezogen werden.

 Viersener Künstler könnten den Vierstadtbecher gestalten, schlägt Fraktions-Sprecherin Maja Roth-Schmidt vor.

Viersener Künstler könnten den Vierstadtbecher gestalten, schlägt Fraktions-Sprecherin Maja Roth-Schmidt vor.

Foto: Grüne

Bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum soll die Stadt Viersen ein Mehrwegsystem für Besteck und Geschirr zwingend vorschreiben. Einen entsprechenden Antrag stellt jetzt die Viersener Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Zusätzlich solle das Stadtmarketing den Vierstadtbecher, einen Mehrwegbecher mit wechselnden Motiven aus den Ortsteilen, jährlich neu herausgeben. Dieser Becher solle unter anderem auf Weihnachtsmärkten und Stadtteilfesten zum Einsatz kommen.

Die Grünen nehmen die „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ zum Anlass für ihren Antrag. Fraktions-Sprecherin Maja Roth-Schmidt erläutert: „Von Jahr zu Jahr steigt die Menge an Einwegmüll aus Plastik an, besonders im To-Go-Bereich. Auch in Viersen ist die Müllflut zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten und Stadtteilfesten unerträglich. Selbst wenn alles wie vorgesehen nach dem Glühwein ordnungsgemäß in der Tonne landet, bleibt ein Abfallberg, der einfach nicht nötig ist.“

Wie die Grünen mitteilen, möchten sie mit ihrer Idee auch das Stadtmarketing unterstützen, ähnlich wie es kürzlich in Tönisvorst beschlossen worden sei. Dazu sagt Annika Enzmann-Trizna, wirtschaftspolitische Sprecherin: „Wir wollen den Vierstadtbecher von örtlichen Künstlern gestalten lassen – mit jährlich neuen Sonderausgaben und bekannten Motiven aus den Stadtteilen.“ Die Grünen schlagen vor, dass der Vierstadtbecher auf Kosten der Stadt produziert und nicht nur bei Stadtfesten und Weihnachtsmärkten, sondern etwa auch durch teilnehmende Gastronomiebetriebe und an Verkaufsstellen des Einzelhandels im Stadtgebiet ausgegeben wird. Es empfehle sich, mit einer anfangs geringen Stückzahl zu erproben, wie das System angenommen wird, um es anschließend auszuweiten.

Kunden sollen einen Becher für einen Preis von beispielsweise zwei Euro erwerben können. Der Kaufpreis werde bei Rückgabe erstattet, damit die Gefäße hygienisch gespült wieder neu zum Einsatz kommen könnten – aber wer möchte, dürfe die Becher auch behalten. Weitere Einsatzmöglichkeiten für den Vierstadtbecher böten sich unter anderem bei Firmen, Vereinen, Kindertagesstätten und Schulen, die sich das Geschirr für eigene Veranstaltungen zum Beispiel über die Stadtteilbüros ausleihen könnten, an. Als Material schlagen die Grünen für den Becher Keramik und für die Abdeckung Silikon vor.

Fraktions-Sprecherin Roth-Schmidt empfiehlt darüber hinaus, sich der kreisweiten Initiative zu Mehrwegsystemen des Abfallbetriebs des Kreises anzuschließen: „Sondernutzungsgenehmigungen für Veranstaltungen sollten in Viersen generell an die Verwendung von Mehrweg-Besteck und Mehrweg-Geschirr geknüpft werden. Um den Veranstaltern die Arbeit zu erleichtern, benötigen wir auf lange Sicht ein kreisweit einheitliches Pfandsystem, das Mehrwegbehältnisse aller Art umfasst.“ Die Planungen dazu stecke zwar noch in der Anfangsphase, aber „wir sollten die Gelegenheit zur Zusammenarbeit nutzen und das Konzept des ‚Vierstadtbechers‘ in die Planung auf Kreisebene einfließen lassen.“

(naf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort