Viersen Viersens Grüne wollen Glyphosat auf städtischen Äckern verbieten

Viersen · Die Viersener Grünen fordern mehr Naturschutz auf städtischen Äckern, die an die örtlichen Landwirte verpachtet werden. Falls der Stadtrat dem zustimmt, soll beispielsweise Klärschlamm nicht mehr als Dünger verwendet werden und Gülle nur nach „kritischer Bewertung“.

 Bei neuen Pachtverträgen soll die Stadt außerdem vorschreiben, dass die Landwirte Blühstreifen an den Rändern von Ackerflächen anlegen, schlagen die Grünen vor.

Bei neuen Pachtverträgen soll die Stadt außerdem vorschreiben, dass die Landwirte Blühstreifen an den Rändern von Ackerflächen anlegen, schlagen die Grünen vor.

Foto: Ralph Matzerath

Pestizide wie Glyphosat sollen gar nicht mehr auf die Äcker gelangen. Auch gentechnisch veränderte Pflanzen sollen auf Viersens Äckern nicht mehr angebaut werden, heißt es in dem Antrag.

Stattdessen sollen sich die Landwirte verpflichten, Lerchenfenster, Feldgehölze oder Blüh- und Schonstreifen anzulegen  und dafür auch Fördergelder in Anspruch zu nehmen, die vom Land oder vom Bund in Aussicht gestellt werden. Wo dies nicht ausreichend möglich ist, wären die Grünen auch bereit, eine Minderung des Pachtzinses und damit weniger Einnahmen für den städtischen Haushalt in Kauf zu nehmen.

Grünen-Ratsherr Peter Breidenbach, auch Vorsitzender des Umweltausschusses, hält die Ergänzung der Pachtverträge um ökologische Kriterien bei jedem neuen Vertragsabschluss für möglich und sinnvoll: „Wir alle hören beinahe täglich neue Alarmmeldungen über Insektensterben und den drastischen Rückgang von Vogelarten, denen unter den Bedingungen der heutigen Produktionsweisen auf den Äckern und Wiesen der Lebensraum fehlt“, sagt er.  „Hier könnten wir als Stadt Viersen zumindest auf den eigenen Flächen ein Zeichen für den Schutz der Tiere und Pflanzen setzen, denen wir mit der intensiven Landnutzung zunehmend das Wasser abgraben!“ Sollte der Antrag eine Mehrheit finden, müsste die Stadt zunächst ihre eigenen Vorschläge für mehr Naturschutz auf dem Acker im Rat und seinen Ausschüssen zur Entscheidung vorlegen.

Die Grünen schlagen vor, die Landwirte frühzeitig in diesen Prozess einzubinden und das Fachwissen der Naturschutzverbände, der Landwirtschaftskammer NRW und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft einzubeziehen. Auch die Bürger sollten darüber informiert werden, wie die Stadt Viersen ihre Verantwortung im Hinblick auf Artenvielfalt und nachhaltige Landbewirtschaftung in Zukunft auch auf den städtischen Wiesen und Ackerflächen wahrnehmen will.

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