Niederkrüchten Grüne: Degenhardt löst Lipp ab

Niederkrüchten · Bei den Niederkrüchtener Grünen endet eine Ära. Nach 20 Jahren als Vorstandssprecherin gab Marianne Lipp, unumstrittene Galionsfigur der Partei, ihr Amt ab. In der Ortspartei steht sie damit nicht mehr in vorderster Reihe, bleibt aber weiterhin Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat und behält auch ihren Posten im Kreisvorstand. Neben Lipp trat auch die zweite Vorstandssprecherin Bettina Wintraken nach nur zwei Jahren aus persönlichen Gründen nicht mehr an.

Fünf Mandate, 14 Mitglieder

Die neue Doppelspitze des Ortsverbandes bilden nun Anja Degenhardt und Ingo Wochnik. Die 36-jährige Degenhardt lebt mit ihrer Familie seit zehn Jahren in Elmpt, ist seit zwei Jahren bei den Grünen und sachkundige Bürgerin in drei Ausschüssen des Rates. Ihr zur Seite steht Wochnik (56). Der ehemalige Hauptschullehrer wohnt in Dam. Als Kassiererin wurde Marion Fackler wiedergewählt. Den Vorstand komplettieren die Beisitzer Beate Siegers, Stefan Tillmann und Christoph Szallies. Ein großes Ziel wird die Gewinnung neuer Mitglieder sein. Denn die aktuelle Mitgliederzahl (14) steht in krassem Missverhältnis zum derzeitigen politischen Gewicht der Grünen, die fünf Ratsmitglieder stellen. Die politische Arbeit der letzten zwei Jahre umriss Marianne Lipp. Sie bekräftigte die Gegnerschaft der Grünen zur geplanten Ansiedlung einer McDonald's-Filiale. Zudem kämpfen die Grünen für eine Busverbindung nach Roermond. Eine Chance wittert Lipp, weil es in den Niederlanden offenbar Gedankenspiele gibt, eine Busverbindung zwischen den Flughäfen Maastricht und Düsseldorf einzurichten. Roermond ist offenbar sehr interessiert, diese Verbindung über die A 52 laufen zu lassen, wie Lipp im Gespräch mit Bürgermeister Henk van Beers erfuhr. Möglicherweise wäre ein Stopp in Niederkrüchten möglich, so Lipp. Was den Klimaschutz angeht, sei Niederkrüchten in Rückstand, "weil die Verwaltung bis jetzt nicht bereit ist, Klimakonzepte vorzulegen". Dies sei "ein Armutszeugnis erster Klasse". Ein Antrag der Grünen für ein Klimaschutzkonzept liege vor, sei aber bisher nicht bearbeitet worden.

Die Rettung der Realschule und der Hauptschule und die damit verbundene Ablehnung der von den Grünen favorisierten Gemeinschaftsschule sieht die Partei kritisch: "Da wurde mit Lügen gearbeitet, Eltern wurden falsch informiert und Kinder instrumentalisiert, um für eine Schulform zu werben, die überholt ist", so Marianne Lipp. Die Grünen haben einen Antrag auf eine Elternbefragung gestellt, die im September stattfinden soll.

(jo-s)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort