Aufführung in Viersen Großes Interesse am Preisträgerkonzert

VIERSEN · Die Gewinner von „Jugend musiziert“ aus dem Kreis Viersen gaben ihr traditionelles Preisträgerkonzert erstmals im großen „Forum“ des Kreishauses – weil so viele Menschen zuhören wollten. Sie wurden nicht enttäuscht.

Jugend musiziert im Forum mit Lukas Weber am Klavier und Lasse Lindner mit der Trompete.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Nein, aufgeregt sei er nicht, gab Landrat Andreas Coenen zu, wenn er beim Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“ einige freundliche Begrüßungsworte zu sprechen habe. Aber die Aufregung beim Spielen eines Instruments auf einer Bühne, meinte der Landrat, könne er nicht nur verstehen. Die habe er als jugendlicher Klavierschüler oft genug selbst erfahren. Und von da hatte er schnell den Bogen geschlagen, warum das Spielen eines Instruments auch heute noch so wertvoll sei.

So sehr auch staunen lässt, was künstliche Intelligenz in der Musik schaffen kann: Musik ist eine so tief menschliche Angelegenheit, dass Technik sie nie ganz ersetzen kann. Und weil die Sparkassen das auch so sehen, betonte Birgit Roos, fördern sie „Jugend musiziert“ seit 56 Jahren. Dieser Wettbewerb, sagte die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld, sei ein typisches Beispiel für die Rede vom „öffentlichen Auftrag der Sparkassen.“

Wie sehr diese Förderung auf fruchtbaren Boden fällt, war im Forum Viersen deutlich festzustellen. Dass die Veranstaltung nicht wie bisher im Hauptgebäude der Sparkasse stattfand, war natürlich nicht als Missachtung des Sponsors gemeint. Vielmehr wuchs der Andrang der interessierten Zuhörer in den vergangenen Jahren so sehr, dass ein größerer Vortragsraum erforderlich wurde.

Dass bei den ganz jungen Teilnehmern noch nicht die große Perfektion zu erwarten war, ist selbstverständlich. Sie haben ja gerade erst mit dem Erlernen ihres Instruments angefangen. Aber wenn man sieht und hört, wie sicher sie auftreten und was sie schon auf ihrem Instrument können, dann wird klar: hier sind gute Grundlagen gelegt. Fleiß, Durchhaltevermögen und guten Unterricht vorausgesetzt, ist da noch viel zu erwarten. Das gilt beispielsweise für Maya Elisabeth Bovie, die mit einem geigerischen „Besuch bei Béla Bartók“ gefiel. Oder für Emma Maas (Klarinette) und Gina Aurelia Rathgeber (Klavier) mit „Kleine Spatzen“ und „Hasen-Polka“.

Im Fach Kontrabass wurden diesmal besonders viele Preise vergeben. Mit einer Tarantelle zeigte Sarah Conrads eine tadellose Leistung auf diesem Instrument, ihre Klavierpartnerin Kylie Minh-Thy Dang ebenfalls. Seit Jahren imponieren die Leistungen der Schlagzeuger. Maximilian Fellermann (24 Punkte) und Leon Günther (25 Punkte) ließen über Leistungen staunen, die man getrost schon als professionell bezeichnen darf.

Barock endete der erfreuliche Vormittag mit einer Vivaldi-Sonate. Ein Quartett für alte Musik, besetzt mit Blockflöte, Fagott, Kontrabass und Cembalo hatte ebenfalls 25 Punkte erzielt. Und so gut klang es auch.