Kreis Viersen Grills gehören ins Freie

Kreis Viersen · Gerade im Hinblick auf die anstehenden Silvesterfeiern ist Vorsicht angesagt. Garagen, Keller, Wintergärten, Gartenhäuser und Co mutieren zu Partyräumen. Doch hier lauern Gefahren, die tödlich enden können.

 Holzkohlegrills gehören nicht in geschlossene Räume. Auch im Winter gilt: Nur im Freien ist das Grillerlebnis relativ ungefährlich, erläutern Michael Möllner (links) und Frank Kersbaum von der Viersener Feuerwehr.

Holzkohlegrills gehören nicht in geschlossene Räume. Auch im Winter gilt: Nur im Freien ist das Grillerlebnis relativ ungefährlich, erläutern Michael Möllner (links) und Frank Kersbaum von der Viersener Feuerwehr.

Foto: BUSCH

Es ist geruchs-, farb- und geschmacklos. Außerdem ist es leichter als Luft. Es zieht entsprechend leicht und schnell durch ein ganzes Haus. Und es ist tödlich. Die Rede ist von Kohlenmonoxid. Das Gas fällt bei Verbrennung an, wenn zum Beispiel der Holzkohlegrill im Garten befeuert wird. Draußen stellt es allerdings keine Gefahr für die Grillfreunde dar, da ausreichend Sauerstoff vorhanden ist. Anders sieht es aus, wenn der Holzkohlegrill nach drinnen wandert. "Die Grillsaison hat sich mittlerweile auf das ganze Jahr ausgedehnt. Die Leute packen den Grill in den Wintergarten, den Keller oder ins Gartenhaus und grillen. Und das kann ganz leicht tödlich enden", warnt Frank Kersbaum, Leiter der Feuerwehr Viersen.

Denn die Grillfreunde wollen nicht in dicker Winterjacke um den Grill sitzen, sondern es schön warm haben. Entsprechend sind Fenster und Türen geschlossen und eventuell läuft sogar noch eine Heizung. Die Wärme drückt dementsprechend den Sauerstoffgehalt im Raum herunter. Wird dann noch gegrillt, so atmen die Menschen statt Sauerstoff Kohlenmonoxid ein und das kann tödlich enden.

Müdigkeitsgefühl

Es fängt harmlos mit einem Müdigkeitsgefühl und Kopfschmerzen an. Ganz schnell ist es zu spät und die betreffenden Personen haben nichts mitbekommen. "Grills gehören niemals in Innenräume. Das gilt auch für die Terrassenüberdachung, die — rundum mit dicken Folien gegen Kälte abgesichert — zum Partyraum mutiert oder die Garage. Auch hier haben Grills nichts verloren", betont Kersbaum.

Eine zweite große Gefahr sind Heizstrahler, ob nun in Form von Heizpilzen, Gasstrahlern oder Gasöfen. "All diese Dinge sind nicht für den Dauergebrauch geeignet", sagt der Feuerwehrchef. Ab und zu damit zu heizen, weil zum Beispiel im ansonsten unbeheizten Wintergarten gefeiert werden soll, ist kein Problem. Aber diese Heizgeräte sind keine dauerhafte Lösung. Wer sie benutzt sollte schon beim Kauf darauf achten, ein Qualitätsprodukt und kein Billigangebot mit nach Hause zu nehmen. Beim anschließenden Aufstellen ist darauf zu achten, wo das Gerät steht. Es sollte sich nichts Brennbares in der Nähe befinden, denn immerhin ist die Wärmeentwicklung enorm. Für das Holzgartenhaus ist ein solches Gerät überhaupt nicht geeignet. Bei Gasflaschen, auf die einfach nur ein Strahler aufgesteckt wird, ist unbedingt daran zu denken, dass gerade Kinder ihren Kopf in dieser Höhe haben. Verbrennungen oder brennende Haare sind daher sehr schnell möglich.

Außerdem sollte auf eine ausreichende Luftzirkulation geachtet werden. "Wer ein Gartenhaus, eine Garage, einen Wintergarten oder Ähnliches auf Dauer beheizen möchte, der sollte auf einen festinstallierten Stromstrahler zurückgreifen. Das ist ungefährlich", rät Kersbaum.

Und anstatt einen Holzkohlegrill zu benutzen, kann auch mit einem Raclette, einem heißen Stein oder einem elektrischen Grill Köstliches gezaubert werden. Und wer unbedingt im Winter grillen möchte, sollte die Winterjacke anziehen und sich nach draußen an seinen Grill stellen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort