Niederkrüchten Gottes Segen für Derix

Niederkrüchten · Weihbischof Karl Borsch stattete einem der größten Arbeitgeber Niederkrüchtens einen Besuch ab. Er segnete die Holzleimbau Derix GmbH & Co. und erfüllte damit einen Herzenswunsch des verstorbenen Gründers Willi Derix.

 Markus Derix (hinten links, mit Simone Derix) löste nun das Versprechen ein, das er seinem Vater Willi gab: Weihbischof Karl Borsch segnete den Betrieb. Rechts neben Borsch Pfarrer Alexander Schweikart.

Markus Derix (hinten links, mit Simone Derix) löste nun das Versprechen ein, das er seinem Vater Willi gab: Weihbischof Karl Borsch segnete den Betrieb. Rechts neben Borsch Pfarrer Alexander Schweikart.

Foto: Busch

Weihbischof Karl Borsch stattete einem der größten Arbeitgeber Niederkrüchtens einen Besuch ab. Er segnete die Holzleimbau Derix GmbH & Co. und erfüllte damit einen Herzenswunsch des verstorbenen Gründers Willi Derix.

Normalerweise versteht man in den riesigen Hallen sein eigenes Wort nicht. Doch für eineinhalb Stunden stand bei Holzleimbau Derix die Produktion still. Statt Arbeitern im Blaumann stand ein Mann im Bischofsornat im Mittelpunkt: Weihbischof Karl Borsch besuchte das Niederkrüchtener Unternehmen und segnete den Betrieb und die Mitarbeiter. Geschäftsführer Markus Derix sprach von einem "einmaligen Ereignis in der Firmengeschichte".

Ein Versprechen eingelöst

Es war die Erfüllung eines Herzenswunsches von Firmengründer Willi Derix, der am 26. Januar dieses Jahres nach schwerer Krankheit verstorben war. "Zu Lebzeiten meines Vaters hat es leider nicht mehr geklappt", sagte Markus Derix, der das Versprechen, das er seinem Vater gab, nun einlöste. Niederkrüchtens Pastor Alexander Schweikert stellte den Kontakt zu Weihbischof Karl Borsch her, der gerade in der Region ist, um in mehreren Pfarren die Firmung zu spenden. "Eigentlich sollte ich in Berlin sein, weil gerade der Papst gelandet ist. Aber da die Firma Derix ruft, habe ich das abgesagt", scherzte der Bischof.

Markus und Simone Derix führten den hohen Besuch zunächst durch die riesigen Hallen, in denen Brettschichtholz produziert wird. Das Unternehmer-Ehepaar erklärte dem Bischof, wie aus gewöhnlichen Fichtenbrettern mächtige Holzleimbinder entstehen, die bis zu 45 Meter lang sein können. Sie werden vor allem in den Tragkonstruktionen von großen Hallen verwendet. Der Bischof erfuhr, dass Derix derzeit 150 Mitarbeiter beschäftigt und eine Ausbildungsquote von zehn Prozent aufweist.

Ein neues Standbein hat sich Derix kürzlich mit X-LAM aufgebaut. Hinter dem Kürzel verbergen sich großformatige Bauteile aus Brettsperrholz. Der Werkstoff revolutioniert zurzeit den Holzbau, denn im Gegensatz zum Brettschichtholz sind mit dem artverwandten X-LAM auch flächige Elemente möglich, zum Beispiel Wände oder Decken. So können ganze Häuser aus Holzleimbau-Material errichtet werden. Die X-LAM-Elemente werden auf einer neuen Anlage mit knapp 4000 Tonnen Presskraft hergestellt. Eine Firmensegnung ist für Bischof Borsch übrigens keine Seltenheit, im Gegenteil: Eher mehr als weniger Firmen erbitten in diesen Zeiten Gottes Segen für ihr Unternehmen, so der Geistliche. In einer kurzen Zeremonie vor versammelter Belegschaft spendete der Bischof der Derix GmbH & Co. und ihren Mitarbeitern den Segen. "Das ist allerdings keine Vollkaskoversicherung", mahnte Borsch. Der Segen entbinde nicht von Eigenverantwortung und Aufmerksamkeit. "Aber er verbindet uns mit Gott."

(jo-s)
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