Viersen Glücksfall für Viersener Stadtgeschichte

Viersen · Die Eheleute Margret und Heinz Hesse erhielten im Kreishaus das Bundesverdienstkreuz am Bande von Landrat Peter Ottmann.

 Landrat Peter Ottmann hat Margret und Heinz Hesse im Limburgzimmer des Viersener Kreishauses das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht.

Landrat Peter Ottmann hat Margret und Heinz Hesse im Limburgzimmer des Viersener Kreishauses das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht.

Foto: KN

Margret und Heinz Hesse haben das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekommen. Landrat Peter Ottmann hat dem Ehepaar aus Viersen die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde im Viersener Kreishaus-Forum überreicht. Die 78-Jährige und der 80-Jährige haben durch ihr jahrzehntelanges Engagement im kulturellen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Verliehen wird das Bundesverdienstkreuz von Bundespräsident Joachim Gauck auf Vorschlag der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

"Sie bereiten Heimatgeschichte seit den 70er-Jahren lebhaft und sympathisch auf und begeistern damit viele Menschen", sagte Landrat Ottmann in seiner Laudatio. Obwohl Margret Hesse seit einiger Zeit auf den Rollstuhl angewiesen und auch Heinz Hesse gesundheitlich angeschlagen ist, lassen beide mit ihrem ehrenamtlichen Antrieb nicht nach. 1972 begannen sie ihr Engagement bei Ausgrabungsarbeiten des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege. 1979 wurden Margret und Heinz Hesse ehrenamtliche Mitarbeiter des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland/Xanten. Margret Hesse gehörte außerdem von 1988 bis 1996 dem Beirat der ehrenamtlichen Mitarbeiter an, der die Zusammenarbeit von "Ehrenamtlichen" und "Hauptamtlichen" fördert.

Gemeinschaftlich waren die Eheleute bei zahlreichen archäologischen und bodendenkmalpflegerischen Tätigkeiten wie Begehungen, Baubeobachtungen, Grabungen und Notbergungen aktiv. "Im Laufe der Jahrzehnte haben Sie umfassende Kenntnisse auf den Gebieten der Archäologie, Mineralogie und der Ortsregionalgeschichte erworben", sagte Ottmann. Seit 1990 haben die Hesses an einer Vielzahl von Publikationen mitgewirkt. Sie gaben annähernd 20 Veröffentlichungen heraus und reicherten weitere Publikationen mit Beiträgen an. Nach jahrelanger Tätigkeit beim "Verein für Heimatpflege" in Viersen gehörten beide im Jahr 2008 zu den Gründungsmitgliedern des Viersener Vereins "Geschichte für Alle". Heinz Hesse ist Zweiter Vorsitzender, Margret Hesse übernahm das Amt der Sprecherin.

Zur Aufarbeitung geschichtlicher Ereignisse übertrugen die Eheleute eine Reihe von historischen Texten in eine heute verständliche Übersetzung. In akribischer Kleinarbeit, die ein ganzes Jahr in Anspruch nahm, haben die beiden die Pfarrchronik von St. Peter in Viersen-Bockert aus der Sütterlinschrift transkribiert und ergänzende Informationen zur Vorgeschichte des Kirchenbaus hinzugefügt. Für Viersen sind die Hesses verlässliche Ansprechpartner bei Fragen des Denkmalschutzes, wenn es um die Ermittlung historischer Daten zur Hof- und Siedlungsgeschichte geht.

"Gerne geben Sie ihr geschichtliches Wissen an Kinder und Jugendliche weiter", hob der Landrat hervor. Mit Viersener Schulen realisiert das Ehepaar Schulprojekte und hält Vorträge zur Heimatkunde. Beispielsweise thematisierten beide in einer Projektwoche das Thema der Römer in der Region. "Sie sind ein Glücksfall für die Viersener Stadtgeschichte", so Ottmann. Neben der Stadtplakette in Bronze sind Margret und Heinz Hesse vom Landschaftsverband Rheinland mit dem "Rheinlandtaler" ausgezeichnet worden.

(RP)
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