Glasfaser-Ausbau in Niederkrüchten und Schwalmtal Schnelles Internet auf dem Lande

Niederkrüchten/Schwalmtal · Seit einigen Wochen baut die Deutsche Glasfaser im Auftrag des Kreises Viersen das Breitbandnetz in den unterversorgten Gebieten von Niederkrüchten und Schwalmtal aus. Bis zum Herbst soll das Netz stehen.

 Die mit schnellem Internet unterversorgte Gebiete sind rot markiert. In Niederkrüchten und Schwalmtal gibt es vergleichsweise wenige Haushalte, die noch nicht angeschlossen sind.

Die mit schnellem Internet unterversorgte Gebiete sind rot markiert. In Niederkrüchten und Schwalmtal gibt es vergleichsweise wenige Haushalte, die noch nicht angeschlossen sind.

Foto: Kreis Viersen

Der Ausbau des neuen Breitband-Netzes im Kreis Viersen geht zügig voran. Seit Anfang Februar sind die von der Deutschen Glasfaser beauftragten Baufirmen in den unterversorgten Gebieten unterwegs, um dort eine eigene Infrastruktur für schnelles Internet aufzubauen. Auch in Niederkrüchten und Schwalmtal ist das vom Kreis Viersen beauftragte Unternehmen unterwegs. Bei einem Informationsabend des Unternehmens am Mittwoch in Kempen wurden Einzelheiten zum neuen Netz erläutert. Die Veranstaltung war nicht nur für Interessenten aus Kempen – auch hier wird das Netz in den ländlichen Bereichen derzeit auf- und ausgebaut – gedacht, sondern auch für potenzielle Nutzer aus Niederkrüchten und Schwalmtal. Doch aus diesen beiden Gemeinden im Westkreis waren keine Interessenten in die ehemalige Kreisstadt Kempen gekommen.

Die Ausgangslage

Der Kreis Viersen möchte die Bürger, die in bislang unterversorgten Gebieten wohnen und lediglich über  eine Internetleistung unter 30 Megabit verfügen, mit schnellem Internet im Gigabit-Bereich versorgen. Dazu erhält der Kreis rund 43 Millionen Millionen Euro an Fördermitteln aus entsprechenden Landes- und Bundesprogrammen. Der Kreis beauftragte im vergangenen Jahr nach einer europaweiten Ausschreibung das Unternehmen Deutsche Glasfaser aus Borken im Münsterland mit dem Netzausbau. Das Unternehmen erhält dafür rund 40 Millionen Euro.

Der Netzausbau

Das Breitband-Netz wird derzeit überall dort ausgebaut, wo sich dies für andere Unternehmen wie die Deutsche Telekom nicht rentiert. Auch die Deutsche Glasfaser hat Netze bereits privatwirtschaftlich ausgebaut, nachdem eine Mindestnachfragequote von 40 Prozent erfüllt war. So wurde beispielsweise das Netz in der Gemeinde Grefrath ausgebaut. Im Viersener Stadtteil Boisheim war die Nachfrage zu gering, deshalb kam der Ausbau nicht zustande. Dort hatte aber die Deutsche Telekom ihr Netz zuvor bereits aufgerüstet. Der Kreis hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben und die unterversorgten Gebiete für jede Kommunen im Kreis ermitteln lassen. Den Ausbau übernimmt die Deutsche Glasfaser unabhängig davon, wie viele Haushalte letztlich ans Netz angeschlossen werden. Die Glasfaserkabel werden in jedem Fall bis zur jeweiligen Grundstücksgrenze verlegt. In Niederkrüchten ist die neue Netztrasse etwa 29 Kilometer lang. In Schwalmtal müssen Glasfaserkabel über eine Gesamtstrecke von rund 34 Kilometer in die Erde gebracht werden.

Die Nutzer des neuen Netzes

Auf der Basis von Adressen, die die Kommunen dem Unternehmen zur Verfügung gestellt haben, wurden in Niederkrüchten102 Haushalte und in Schwalmtal 140 Haushalte in den unterversorgten Gebieten angeschrieben. Das Unternehmen bietet auch Hausanschlüsse und Lieferverträge an. Hausanschlüsse müssen die Grundstückseigentümer in der Regel selbst bezahlen. Während der aktuell laufenden Bauphase können sie den Hausanschluss kostenfrei erhalten. Auch die buchbaren Produkte für schnelles Internet bietet die Deutsche Glasfaser in der Startphase zu Sonderkonditionen an. Bislang hat das Unternehmen in Niederkrüchten 31 Verträge und in Schwalmtal 53 Verträge mit Kunden abgeschlossen.

Andere Anbieter sind möglich

Die Nutzer der neuen Netzes sind nicht verpflichtet, Produkte der Deutschen Glasfaser zu buchen. Sie können bei ihrem bisherigen Provider bleiben. Auch wer derzeit noch keinen Glasfaseranschluss benötigt, kann ihn dennoch in Zukunft nutzen. Bis zur Grundstücksgrenze wird ausgebaut. Bei Anschlüssen in Mehrfamilienhäusern bleiben freie Kapazitäten, um später eventuell noch Wohnungen anschließen zu können.

Nähere Informationen

 Anfang Februar kam Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft und Digitales, nach Kempen, um mit Regierungspräsidenten Birgitta Rademacher, Landrat Andreas Coenen, Kempens Bürgermeister Volker Rübo und Glasfaserchef Peter Kamphuis den Ersten Spatenstich vorzunehmen.

Anfang Februar kam Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft und Digitales, nach Kempen, um mit Regierungspräsidenten Birgitta Rademacher, Landrat Andreas Coenen, Kempens Bürgermeister Volker Rübo und Glasfaserchef Peter Kamphuis den Ersten Spatenstich vorzunehmen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Nähere Auskünfte zum Breitband-Ausbau in den unterversorgten Gebieten gibt es beim Kreis Viersen, Sebastian Cüsters, Telefonnummer 02162 39-1747 oder per E-Mail an: sebastian.cuesters@kreis-viersen.de.

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