Viersen Geriatrie: 70 Betten für den Kreis

Viersen · In Sachen Altersmedizin soll der Kreis Viersen nach RP-Informationen nicht leer ausgehen. Die Bezirksregierung prüft derweil drei Anträge: zwei aus Viersen und einen aus Tönisvorst.

Nach RP-Informationen sollen die Krankenhäuser im Kreis Viersen bei der Vergabe der Geriatrie-Fachabteilungen nicht leer ausgehen. Die Rede ist dabei von rund 70 Betten für den Kreis. Das ist die gute Nachricht in der verfahrenen Geriatrie-Debatte. Sie entspricht nicht dem aktuellen Krankenhausplan 2015, der für den Kreis Viersen "null Betten" vorsieht (die RP berichtete).

"Die Berechnungen im Krankenhausplan beruhen auf Pflegetagen, die im Jahr 2010 in den entsprechenden Fachabteilungen erbracht wurden", erläutert William Wolfgramm, Sprecher der Bezirksregierung Düsseldorf. Da es im Kreis Viersen 2010 aber keine Geriatrie gab, rechnete man auch mit "null Pflegetagen" und erhielt als Zielvorgabe 2015 ebenfalls eine Null. "Das bedeutet jedoch nicht, dass das Gesundheitsministerium in Viersen keine Geriatrie einrichten will. In begründeten Fällen kann von der Messziffer abgewichen werden", so der Sprecher der Bezirksregierung.

Der Kreis Viersen werde kein weißer Fleck auf der Landkarte bleiben, heißt es indes viel konkreter aus gut unterrichteten Kreis. Die Region Krefeld-Mönchengladbach-Neuss und Kreis Viersen werde in Sachen Geriatrie eine Sonderregelung erfahren. Weder Bezirksregierung noch Gesundheitsministerium konnten diese Informationen gestern bestätigen.

Derweil hat die Bezirksregierung die Prüfung der drei Anträge aus dem Kreis Viersen auf eine Fachabteilung Altersmedizin begonnen. Entscheidend dabei sei, welches Krankenhaus das beste Konzept zur Versorgung der Bevölkerung vorweise, so Wolfgramm.

Anträge von St. Irmgardis, AKH und das Antoniuszentrum

Aus Viersen liegen die beiden Anträge von St. Irmgardis in Süchteln sowie dem Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) vor. Bislang haben sich die beiden Häuser nicht auf eine inhaltliche, medizinische Kooperation geeinigt, die die Geriatrie und weitere Schwerpunktbildungen umfasst.

Darüber hinaus hat auch das Antoniuszentrum in Tönisvorst — seit 1. Januar dieses Jahres in Trägerschaft der Alexianer — einen Antrag gestellt. Die Alexianer verweisen auf ihre Erfahrungen in der Seniorenversorgung. Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH und der Alexianer Tönisvorst GmbH: "Beide Häuser, in Krefeld und Tönisvorst, besetzen jetzt schon das Thema der medizinischen und pflegerischen Versorgung älterer Menschen."

In der heutigen Ratssitzung könnte der Zank der Krankenhäuser in eine neue Runde gehen: Die Mitarbeitervertretung von St. Irmgardis hat rund 3000 Unterschriften gesammelt, um den Wunsch der Bürger zu dokumentieren, dass die Geriatrie nach Süchteln gehöre.

Das Thema wird im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung behandelt.

(RP)
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