Kreis Viersen Genossen bauen auf Kraft
Kreis Viersen · Ozan Atakani aus Viersen und Uwe Leuchtenberg aus Tönisvorst sind die beiden Kandidaten der SPD im Kreis Viersen für die Landtagswahl am 13. Mai. Die Sozialdemokraten gaben sich bei der Wahlkreiskonferenz kämpferisch.
Sie wollen vom Bonus ihrer Parteifreundin, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, profitieren und geben sich zu Beginn des Wahlkampfes gleich mal kämpferisch. "Wir nehmen die Herausforderung an. Wir brauchen uns nicht zu verstecken", rief SPD-Kreisparteichef Udo Schiefner den 100 Delegierten bei der Wahlkreiskonferenz des SPD-Kreisverbandes am Donnerstagabend in der Viersener Generatorenhalle zu. Hannelore Kraft und die Grünen hätten in den 20 Monaten ihrer Amtszeit in Düsseldorf hervorragende Arbeit geleistet. Das werde man im bevorstehenden Wahlkampf auch im Kreis Viersen den Wählern deutlich machen, erklärte Schiefner.
Stellvertretende Bürgermeister
Da passte es ins Bild, dass die Delegierten für die beiden Viersener Landtagswahlkreise zwei Kandidaten ins Rennen schicken, die eine ähnlich kämpferische Ausstrahlung wie ihr Kreisparteichef haben. Mit Ozan Atakani im Wahlkreis Viersen I und Uwe Leuchtenberg im Wahlkreis Viersen II treten zwei Sozialdemokraten mit langjähriger kommunalpolitischer Erfahrung an. Beide sind stellvertretende Bürgermeister in ihren Heimatstädten Viersen (Atakani) und Tönisvorst (Leuchtenberg). Letzterer warf bei seiner Nominierung erfolgreich seine fünfjährige Tätigkeit als Landtagsabgeordneter (von 2005 bis 2010) in die Waagschale.
Der 39-jährige Viersener Atakani – er arbeitet als selbstständiger Steuerberater in Düsseldorf – setzte sich bei seiner Wahl durch die Delegierten im Wahlkreis Viersen I gegen seinen Mitbewerber Detlef Nicola aus Willich mit 25 zu 16 Stimmen (bei zwei Enthaltungen) durch. Atakani strebt das Direktmandat an. Dem langjährigen CDU-Abgeordnete Dr. Stefan Berger aus Schwalmtal, der für die Union im Wahlkreis Viersen I wieder antritt, will Atakani in der Direktwahl das Mandat abjagen. Der Viersener möchte sich im Landtag vor allem der Finanzpolitik widmen.
Der 54 Jahre alte Industriefachwirt Leuchtenberg hatte bei seiner Wahl durch die Delegierten im Wahlkreis Viersen II gegen Guido Schürmann aus Nettetal mit 40 zu 16 Stimmen (bei einer Enthaltung) deutlich die Nase vor. Der Tönisvorster möchte im Landtag die Arbeit fortsetzen, die er dort bis zu seinem Ausscheiden im Mai 2010 geleistet hat. "Da ist noch viel zu erledigen", meinte Leuchtenberg, der während seiner Zeit als Abgeordneter zeitweise energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion war. Er sieht sich als "Kümmerer" und "Sprachrohr" für den Kreis Viersen. Dass sein CDU-Gegenkandidat Dr. Marcus Optendrenk aus Nettetal als in Düsseldorf sehr gut vernetzt gilt, ängstigt ihn nicht. Er sei aus seiner Abgeordnetenzeit im Landtag immer noch gut verdrahtet, meinte Leuchtenberg.
