Brüggen Generationswechsel vollzogen

Brüggen · 2010 war ein bedeutsames und sehr bewegtes Jahr für die BIS. Nach mehr als 20 Jahren beendete Marlene Schumachers ihre Tätigkeit bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle. Mit Sabine Appel ist eine neue Fachkraft eingearbeitet.

 Hanne Jansen, Marlene Schumachers und Sabine Appel in der Brüggener BIS an der Klosterstraße. Immer mehr Menschen suchen Selbsthilfegruppen für die unterschiedlichsten Krankheitsbilder.

Hanne Jansen, Marlene Schumachers und Sabine Appel in der Brüggener BIS an der Klosterstraße. Immer mehr Menschen suchen Selbsthilfegruppen für die unterschiedlichsten Krankheitsbilder.

Foto: : Busch

Für den ehrenamtlich tätigen Vorstand des Vereins BIS — Beratung, Information, Selbsthilfe — wie auch die Mitarbeiterinnen war der Generationswechsel in der Einrichtung eine Herausforderung. Erstmalig mussten die Verantwortlichen sich um die Neubesetzung der Fachkraftstelle bemühen: Marlene Schumachers gab nach 22 Jahren ihre Tätigkeit in jüngere Hände. Zum Jahresbeginn hat Sabine Appel, Sozialpädagogin aus Mönchengladbach, die Leitung der Kontaktstelle übernommen. Und sie hat sich mittlerweile eingelebt. "Ich habe soziale Einrichtungen und Arbeitskreise besucht und werde mich in der Mitgliederversammlung im Oktober nochmals vorstellen", berichtete sie. "Wir haben auch Ideen für das kommende Jahr, dann wird wieder durchgestartet."

Im Vorjahr wandten sich 1031 Interessierte, Selbsthilfegruppen und Professionelle mit unterschiedlichen Fragen und Anliegen an die BIS, bilanziert der Jahresbericht. Davon fanden 692 Kontakte telefonisch, 245 Kontakte persönlich und 94 Kontakte per E-Mail statt. Auf unterschiedlichen Wegen entstehen Kontakte zu der etablierten Einrichtung, die vielen Bürgern bekannt ist. Das Internet ermöglicht für eine Recherche einen schnellen Zugang. Professionelle aus dem Gesundheits- und Sozialbereich nutzen die BIS-Angebote zur Vermittlung ihrer Klienten. Viele Ratsuchende wurden durch Freunde, Kollegen oder Angehörige auf den Verein aufmerksam gemacht. Presseveröffentlichungen lenken den Blick auf die unterschiedlichen Angebote und Gruppen.

Bei den persönlichen Kontakten nutzten 95 Ratsuchende das Angebot der psychosozialen Beratung, seit Jahren in der BIS etabliert. In der Regel umfasst eine Einzelberatung etwa eine Zeitstunde. Insgesamt gab es 277 Anfragen. Oft befanden sich die Ratsuchenden in schwierigen Lebenssituationen und brauchten Unterstützung — bei Scheidung, Trauer/Tod, Arbeitslosigkeit, pflegenden Angehörigen, Arbeitsplatzkonflikten, Lebenskrisen, in Partnerschaft, Familienkonflikten, Alter und Ruhestand.

Darüber hinaus wenden sich Menschen mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern und Problemen an die BIS. Sie informieren sich über Selbsthilfegruppen, fragen nach Informationen oder wünschen Vermittlung zu professionellen Einrichtungen. 178 Ratsuchende bezogen sich auf eine chronische Erkrankung, 173 Anfragen gab es zu psychischen Erkrankungen. Wie in den Vorjahren ging es um Angst, Panik, Depressionen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen oder Zwangserkrankungen. Im Kreis Viersen bieten neun Selbsthilfegruppen Hilfe zur Selbsthilfe für diese Zielgruppen an — Tendenz steigend.

Bei 77 Kontakten zum Thema Sucht waren verstärkte Anfragen von Alkoholabhängigen zu verzeichnen. Beratungsbedarf bestand auch unter Angehörigen Suchtkranker. Verstärkte Aufmerksamkeit benötigt der Bereich der Essstörungen, nach wie vor ein großes Arbeitsfeld für die BIS.

(RP/rl)
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