Brüggen Gemeinde richtet Sporthalle in Bracht für Flüchtlinge her

Brüggen · Die Halle am Südwall könnte für die Erstaufnahme, aber auch für Regelzuweisungen genutzt werden.

Die Gemeinde Brüggen richtet sich darauf ein, die Sporthalle am Südwall in Bracht für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. Die Burggemeinde rechnet damit, dass sie von der Bezirksregierung Düsseldorf kurzfristig die Verfügung erhalten könnte, im Rahmen der Amtshilfe 50 bis 70 Menschen aufzunehmen und diese in einer Erstaufnahmeeinrichtung zu betreuen. In einer Erstaufnahmeeinrichtung werden die Flüchtlinge ärztlich untersucht und erhalten das Nötigste, bis sie einzelnen Kommunen im Land zugewiesen werden, wo sie dann länger bleiben können.

Bei der Unterbringung der Flüchtlinge, die länger in Brüggen bleiben, stößt die Gemeinde inzwischen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Im ehemaligen Jägerhof sind Klassenräume belegt, im Heidecamp, wo Platz für 24 Menschen wäre, sind schon 15 eingezogen. Mitte Oktober sollen außerdem Container an der St.-Barbara-Straße aufgestellt werden, wo 70 Menschen untergebracht werden könnten.

Derzeit leben 208 Flüchtlinge in Brüggen. 52 von ihnen wurden der Gemeinde im September zugewiesen. Die Verwaltung rechnet mit weiteren Zuweisungen, mit Blick auf die jüngsten Zahlen könnten es etwa 50 pro Monat sein. Sollte das Land die Turnhalle am Südwall nicht für die Erstaufnahme benötigen, die Gemeinde Brüggen aber den Platz brauchen, um weitere ihr regulär zugewiesene Menschen unterbringen zu können, könnte die Sporthalle für die Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge genutzt werden, teilte die Gemeindeverwaltung mit.

Sie rechnet mit einer längerfristigen Nutzung, die sich nicht nur auf die nun beginnenden Herbstferien erstreckt: "Für den Schulsport nach den Herbstferien werden Alternativen gesucht", teilte die Verwaltung mit, "die Schulen und Vereine wurden bereits über die Maßnahmen informiert." Komme der Anruf aus Düsseldorf, die Halle für die Erstaufnahme vorzubereiten, sei alles bereit, sagte Anja Tiskens, stellvertretende Leiterin des Sachgebiets Soziales bei der Gemeindeverwaltung, "dann können wir in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz sofort loslegen." Bürgermeister Frank Gellen erklärte: "Sollte die Mitteilung der Bezirksregierung kommen oder die Regelzuweisung auf dem bisherigen Niveau fortgesetzt werden, müssen wir vorbereitet und handlungsfähig sein. Zu Recht hat niemand Verständnis dafür, wenn wir erst dann handelten, wenn es zu spät ist."

Die Verwaltung lobte auch den Einsatz der Brüggener: "Zahlreiche freiwillige Helfer, eine Unmenge an Sachspenden und die spontane Bereitschaft, Menschen bei sich aufzunehmen, zeigen eines ganz deutlich: Die Brüggener Bürger lassen die Flüchtlinge nicht im Stich."

(biro)
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