Viersen Galerie: Benden schmeißt hin
Viersen · Der renommierte Galerist Klaus Benden hat kein Interesse mehr, die Städtische Galerie im Park in Viersen zu übernehmen. Der gebürtige Viersener reagierte damit auf die Kritik an seinem Vorhaben – zuletzt von den Grünen.
Der renommierte Galerist Klaus Benden hat kein Interesse mehr, die Städtische Galerie im Park in Viersen zu übernehmen. Der gebürtige Viersener reagierte damit auf die Kritik an seinem Vorhaben — zuletzt von den Grünen.
Klaus Benden will nicht mehr. Frustriert und desillusioniert zieht der Kunstfachmann sein Angebot zurück, als Mieter in die Städtische Galerie im Park am Viersener Rathausmarkt einzusteigen. Der 53-jährige Galerist mit Arbeitsplatz und Wohnsitz in Köln gibt nach monatelangen Versuchen, in Viersen für sein Projekt positive Stimmung zu erzeugen, auf. Gestern Abend teilte er seinen Rückzug der Rheinischen Post schriftlich mit. Damit bekommt die Diskussion um die Zukunft der Städtischen Galerie, die bereits heute um 18 Uhr in der Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses (Kreishaus-Forum, Rathausmarkt 2) von der Politik offiziell aufgenommen werden sollte, eine ungeahnte Wendung.
Pauly stieß Diskussion an
Zur Erinnerung: In der Hauptversammlung des Viersener Heimatvereins im März hatte dessen Vorsitzender Dr. Albert Pauly die Diskussion um die Zukunft der Galerie öffentlich losgetreten. Schon damals waren Pläne bekannt, nach denen die Stadt — um ihr Haushaltsdefizit zu senken — das städtische Ausstellungshaus in andere Hände geben wolle. Damals wurde spekuliert, ob die Stadt die alte Gründerzeitvilla am Viersener Kreishaus an einen Privatinvestor verkauft oder vermietet.
Der Name Klaus Benden fiel. Der gebürtige Viersener hat bis vor gut einem Jahr in Süchteln gemeinsam mit seinem ehemaligen Geschäftspartner Rainer Klimczak eine Galerie an der Oberstraße geführt. Sie wird seither von Klimczak allein betrieben. Seit Jahren hatte Benden ein zweites Standbein in Köln. Nun wollte er — wie er im RP-Gespräch Ende März erklärte — beruflich zurück in seine Heimatstadt.
Benden wollte die Städtische Galerie als Mieter übernehmen und dort internationale Kunst präsentieren. Er bot der Stadt eine Kooperation an. Städtische Ausstellungen sollten weiterhin in dem Kunsthaus möglich sein. Gegen Bendens Pläne regte sich Widerstand — vor allem auf Seiten des Heimatvereins und dessen Vorsitzendem Pauly. Erst dieser Tage hatten die Viersener Grünen, den Plan, die Galerie in private Obhut zu geben, abgelehnt. Das mag bei Benden das Fass zu Überlaufen gebracht haben. Er stehe für weitere Überlegungen nicht mehr zur Verfügung, teilte er gestern mit, weil er — "ohne dass es konkrete Gespräche mit der Stadt Viersen gegeben" habe — "einen großen Widerstand" verspüre. Ihn habe der Verlauf der Diskussion und die heftigen Reaktionen erstaunt. Vieles sei "falsch und unsachlich" dargestellt worden. Die einseitige ablehnende Haltung gegen seinen Vorschlag sei ein Fehler, so Benden. Er wünscht dem Fortgang der Diskussion vor allem eins: mehr Besonnenheit und Fairness.
Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss wird heute Abend über die Ergebnisse des Prüfauftrages in Sachen Galerie beraten.