Viersen Fußballer soll Gegenspieler mit Schusswaffe bedroht haben

Viersen · Nach dem Spiel des 1. FC Viersen und dem SV Hönnepel/Niedermönter ist es auf dem Parkplatz an der Anlage am Hohen Busch zu einem Scharmützel gekommen. Der Torwart der Gäste erstatte daraufhin Anzeige. Er gab an, von einem Gegenspieler mit einer Schusswaffe bedroht worden zu sein. Der Beschuldigte stellte sich der Polizei – und präsentierte eine Spielzeugpistole.

Nach dem Spiel des 1. FC Viersen und dem SV Hönnepel/Niedermönter ist es auf dem Parkplatz an der Anlage am Hohen Busch zu einem Scharmützel gekommen. Der Torwart der Gäste erstatte daraufhin Anzeige. Er gab an, von einem Gegenspieler mit einer Schusswaffe bedroht worden zu sein. Der Beschuldigte stellte sich der Polizei — und präsentierte eine Spielzeugpistole.

Schon während der Niederrheinliga-Partie waren beide Spieler offenbar aneinander geraten. Der 1. FC Viersen hatte in der Nachspielzeit den 1:2-Anschlusstreffer erzielt, woraufhin der 21-Jährige Mönchengladbacher den Ball schnell aus dem Tor holen wollte. Dabei sei es zu einem Gerangel mit dem Torhüter der Gäste gekommen — in das, laut Zeugenaussagen, sogar die Freundin des Gäste-Keepers involviert gewesen sein soll. Der Zeitung "Reviersport" berichtete der Keeper, der Streit sei auf dem Parkplatz dann eskaliert. Nachdem der Vater des Torhüters "ein kleines Stöckchen" Richtung Auto des 21-Jährigen geworfen haben will, habe der Kicker vom 1. FC Viersen die Waffe aus dem Handschuhfach seines Autos geholt und dem gegnerischen Torwart mit den Worten "Pass auf, was du sagst, sonst drücke ich ab" an den Kopf gehalten.

Der Beschuldigte stellte sich wenig später der Polizei. Und brachte die vermeintliche Tatwaffe gleich mit. Die kleine Pistole, die er den Beamten bei seiner Aussage jedoch präsentierte, war nach Angaben der Polizei eindeutig als Spielzeug zu erkennen, weshalb die Beamten keine Anzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz einleiteten. "Ob das allerdings die gleiche Waffe ist, die auch beim Vorfall am Nachmittag benutzt wurde, wissen wir nicht", sagte eine Sprecherin der Viersener Polizei. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an, laut Polizeibericht soll der 21-Jährige seinem Gegner die Waffe allerdings nicht an den Kopf gehalten haben. "Wir wollen die Sache nicht bagatellisieren", erklärte die Sprecherin. "Gerade aufgrund der jüngsten Fanausschreitungen im Fußball-Bereich."

Unabhängig vom Ausgang der Ermittlungen wird sich der Amateur-Fußballer einen neuen Verein suchen müssen. "Ich habe den Spieler angerufen und ihn gefragt, ob er seinen Gegenspieler bedroht hat. Als er dies bejaht hat, habe ich ihn sofort aus dem Verein ausgeschlossen. Damit ist die Angelegenheit für uns als 1. FC Viersen erledigt", sagte Klaus Fleßers, Präsident des 1. FC Viersen, unserer Redaktion. Der Beschuldigte, der sich einen Anwalt genommen hat, wollte sich zum Sachverhalt nicht äußern. Der Torhüter des SV Hö./Nie. war für eine weitere Stellungnahme nicht zu erreichen.

(areh/jco)
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