Kreis Viersen Funktional und äußerst stilvoll

Kreis Viersen · Tim Lammertz hat auf Innungsebene den Wettbewerb "die gute Form" für sich entschieden. Er baute ein multifunktionales Möbel zum Abschluss seiner Gesellenzeit. Ausgebildet wurde er bei Terporten in Viersen.

 Tim Lammertz macht es sich gemütlich. Er baute ein platzsparendes und praktisches Sitzmöbel mit einer ganzen Reihe von Stau- und Ablageflächen als Gesellenstück.

Tim Lammertz macht es sich gemütlich. Er baute ein platzsparendes und praktisches Sitzmöbel mit einer ganzen Reihe von Stau- und Ablageflächen als Gesellenstück.

Foto: Horst Siemes

Tim Lammertz eilte bereits mit breitem Grinsen auf die Bühne. Er freute sich über sich selbst – und das zurecht. Nur wenige Minuten zuvor hatte er als drittbester seines Jahrgangs die dreijährige Lehrlingszeit mit dem Erhalt seines Gesellenbriefes im Tischlerhandwerk abgeschlossen. Nun stand er wieder am Podium, und diesmal als Sieger des Wettbewerbs "Die gute Form".

Architekt Marcus Birker erläuterte die Kriterien des Wettbewerbs: ",Die gute Form' ist ein Ideenwettbewerb, der sich an drei Dingen orientiert: Fantasie, Kreativität und Innovation. Dementsprechend werden Design, Funktionalität und Details der Gesellenstücke bewertet. Optik und Funktion sollten sich von Massenprodukten unterscheiden." Obermeister Robert Hellmann freute sich über die eingereichten Ergebnisse: "Der Entwurf neuer Stücke ist vielleicht das Spannendste am Tischlerberuf. Der Tischler schafft und gestaltet individuellen Lebensraum."

Fünf Stücke ausgezeichnet

Fünf der 29 Gesellenstücke wurden im Wettbewerb ausgezeichnet. Belobigt wurden Arbeiten von Markus Wey, zweitbester seines Jahrgangs, und Ruben Franke. Wey hatte ein Flurmöbel kreiert, das als Garderobe fungiert, und das von der zugehörigen niedrigen Vitrine durch ein kleines Glasfenster abgetrennt ist, in dem Dekorationen arrangiert werden können. Franke hatte ein schlichtes schwarz-weißes Regal gefertigt, dem das eckige Design und der matte Lack einen schicken Anstrich gaben.

Den dritten Platz machte ein Stück, das besondere Aufmerksamkeit auf sich zog: ein Dodekaeder aus glattem, rötlichem Holz, gefertigt von Andreas Könen. Der Clou des Designobjektes ist eine versteckte kleine Schublade, die man durch Herausziehen eines der Fünfecke öffnet, welche die Seitenflächen des Dodekaeders bilden und in dunklerem Holz gehalten sind. Mike Hebben, Zweitplatzierter der "Guten Form", beeindruckte ebenfalls mit seiner Arbeit; er hatte ein niedriges und langes Sideboard aus Nussbaumholz entworfen, das durch schlichte Eleganz und edles Design bestach.

Das Gesellenstück des Siegers Tim Lammertz ist funktional und doch äußerst stilvoll. Der Mönchengladbacher, der seine Lehrlingszeit bei der Terporten GmbH in Viersen absolvierte, hat ein Sideboard mit integrierter Sitzgelegenheit kreiert. Die Idee zu seiner Arbeit hatte er ganz praktisch zu Hause: "Mein Zimmer ist sehr klein, aber ich wollte nicht auf Komfort verzichten. Also habe ich ein praktisches Sitzmöbel entworfen, das platzsparend ist, aber trotzdem etwas Luxus zum gemütlichen Entspannen bietet."

So lassen sich die Lehnen links und rechts neben der Sitzfläche herausziehen und ein paar Gläser in passenden Halterungen und reichlich Ablagefläche für Knabbereien finden. Die Sitzfläche ist mit schwarzem Leder überzogen, unter ihr finden sich zwei weitere Schubladen, die man herausziehen und als Fußablage nutzen kann. "Ich habe knapp 100 Stunden an dieser Sitzgelegenheit gearbeitet, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich wusste von Anfang an, dass ich ein Sitzmöbel machen wollte", erklärte Lammertz.

(amey)
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